DIE GRÜNE SEITE DES REISENS

Kulturlandschaften mit großem Reichtum – Naturpark Oberer Bayerischer Wald und Naturpark Bayerischer Wald. Sie sind schön, haben besondere Eigenheiten und eine herausragende Bedeutung: Die Rede ist von Naturparken. Im Gegensatz zu Nationalparken, wo die Natur sich selbst überlassen bleibt, haben sich die Naturparke unter dem Einfluss der Menschen zu Kulturlandschaften entwickelt. So entstanden unterschiedlichste Lebensräume für eine reiche Artenvielfalt. Muscheln, fliegende und blühende Schönheiten im Naturpark Oberer Bayerischer Wald Flusstäler, Teiche, Flachmoore und Seen, aber auch die Bergmischwälder, die sich an den Hängen zu den über 1.000 Meter hohen Gipfeln wie Hohenbogen, Kaitersberg, Heugstatt, Enzian oder Großer Arber ziehen, prägen den Naturpark Oberer Bayerischer Wald.
Mit 179.600 Hektar ist er einer der größten Naturparke in Bayern. Auf einer Fläche so groß wie rund 250.000 Fußballfelder gedeihen hier seltene Orchideen und wertvolle „Exoten“ wie Braunes Zyperngras und die Buschnelke. Ein eigenes Artenhilfsprojekt widmet sich der Aufzucht und dem Schutz der Flussperlmuschel. Und das ist dringend notwendig: Das nur zehn Zentimeter große Wunderwerk, welches ein stattliches Alter von bis zu 80 Jahren erreichen kann, ist in Bayerns Gewässern extrem rar geworden. Die Liste der Bewohner im Naturpark Oberer Bayerischer Wald ist lang. Allein in der Regentalaue zwischen Cham und Pösing haben Forscher mehr als 1.000 Tier- und 600 Pflanzenarten dokumentiert. Das knapp 1,5 Hektar große Naturschutzgebiet ist insbesondere für seine Vogelvielfalt überregional bekannt. Seltene und stark bedrohte Arten wie Schwarzhalstaucher, Uferschnepfe oder Goldregenpfeifer nutzen die weite Flussaue als Brut- und Überwinterungsplatz. www.bayerischer-wald.org/naturpark

Auwälder, Eisvogel und Quarz im Naturpark Bayerischer Wald
Die Natur des Naturparks Bayerischer Wald zwischen dem Zellertal und Dreisessel zeigt viele interessante Seiten, von versteckten, ehemaligen Steinbrüchen entlang des Pfahls, über Moorflächen und Feuchtwiesen bis hin zu verlassenen Stollen. Besonderheiten in diesem Gebiet sind vor allem der Große und Schwarze Regen
mit vielen seltenen Tierarten wie dem Flussuferläufer oder dem Eisvogel. Aber auch das Naturschutzgebiet Mitternacher Ohe ist mit seiner faszinierenden Fließdynamik und den wunderschönen Auwaldbereichen eine Besonderheit im Bayerischen Wald. Bei einer Flusswanderweg entlang des Großen Regens lässt sich die faszinierende Naturvielfalt hautnah beobachten. Wer möchte, fährt
umweltbewusst mit der Waldbahn von Zwiesel nach Bayerisch Eisenstein und besucht dort die große Ausstellung Naturparkwelten am Grenzbahnhof.
www.bayerischer-wald.de, www.naturpark-bayer-wald.de

Wacholderheiden, Kalkfelswände und Artenvielfalt – Der Naturpark Altmühltal
Wacholderheiden, hochaufragende Kalkfelswände, stillgelegte Steinbrüche und Quellen mit glasklarem Wasser sind das Markenzeichen des Naturparks Altmühltal. Mit knapp 3.000 Quadratkilometern ist er einer der größten Naturparke Bayerns und ein wunderschönes Frühlingsziel. Immergrüne Wacholderheiden stehen im malerischen Kontrast zu schroffen Kalkfelswänden und werden von den Schäfern mit ihren Herden regelmäßig freigehalten. Auf den natürlich gepflegten Magerrasenflächen blühen Frühlings-Küchenschellen und das Schusternagerl, wie der Frühlings-Enzian auch genannt wird. Etwas später kann man auch Knabenkräuter entdecken. Und wenn es wärmer wird, sind filigrane Libellen-
Schmetterlingshafte und die auffälligen Schwalbenschwänze zu sehen. In das bunte Frühlingserwachen einstimmen können Wanderer beispielsweise in der Weltenburger Enge bei Kelheim. Das Naturschutzgebiet wurde mit dem Europadiplom ausgezeichnet und ist das erste Nationale Naturmonument Bayerns. Steile Jurafelsen, Mischwälder, Höhlen und Burgen fügen sich zu beeindruckenden Landschaftsbildern zusammen. Wo sich vor Jahrtausenden ein Nebenfluss der Urdonau durch den Kalkstein gegraben und eine einzigartige Naturlandschaft sowie Lebensraum für eine reiche Flora und Fauna geschaffen hatte, führen heute zahlreiche Wanderwege. www.naturpark-altmuehltal.de

Felsformationen aus Granit, Moospolster und Moore – Der Naturpark Steinwald
Klein, aber keineswegs unbedeutend, ist der Naturpark Steinwald. Wie der Name verrät, gibt es im Naturpark zahlreiche beeindruckende Felsformationen und Blockhalden aus Granit, seltener auch Basalt. Zu den bekanntesten zählen der Hackelstein, der Zipfeltannenfelsen und der Saubadfelsen. Weil man hier außergewöhnliche Zeugnisse der Erdgeschichte findet, gehört der Naturpark gleichzeitig zum Kerngebiet des Bayerisch-Böhmischen Geoparks. Der Granitzug des Steinwaldes ist nahezu geschlossen mit Wald bedeckt. Fichte, Tanne,
Buche, Bergahorn, aber auch Kiefern und Eichen schmücken die Landschaft. Preiselbeeren und Heidelbeeren wechseln sich ab mit Moospolstern, der weißen Blüte des Siebensterns und dem geschützten Rippenfarn. Der 230 Quadratkilometer große Naturpark Steinwald ist der zweitkleinste Naturpark in Bayern. Dabei bietet
seine verhältnismäßig kompakte Fläche mit Weihern und Teichen, Quellbächen, Mooren und mageren Feuchtwiesen geschützte Lebensräume für eine erstaunliche Vielzahl von Arten, darunter Schwarzstorch, Kreuzotter, Flussperlmuschel, Arnika, Habichtskauz, Fischadler, Feuersalamander und seit einigen Jahren auch den Luchs. Wer den Steinwald kennenlernen will, macht sich am besten zu Fuß auf den Weg und nimmt das Fernglas mit. Von der Burgruine Weißenstein, einer der spektakulärsten mittelalterlichen Burganlagen in der Oberpfalz, bietet sich ein weiter Blick über den südöstlichen Steinwald. Noch höher hinaus geht es auf dem Fränkischen Gebirgsweg zur Platte, dem mit 946 Metern höchsten Gipfel des Steinwaldes. www.naturpark-steinwald.de

 

Kontakt

Aktuelle Termine

Wetter