Buchfühlung im Ausseerland

Inspirationsort großer Schriftsteller, Hideaway für Bibliophile, Schauplatz eines hochkarätigen Wortfestivals – im Hotel Die Wasnerin in Bad Aussee kommen Buchliebhaber auf ihre Kosten. Der hauseigene Newsletter Letterasee bringt die Neuigkeiten und Trends aus der Welt der Literatur jetzt ins heimische Postfach.

Schreibende Menschen sind anfällig für das Salzkammergut, sagte Alfred Komarek einmal. Da scheint was dran zu sein, das geschriebene Wort liegt quasi in der DNA dieser Gegend: Hugo von Hoffmannstal, Adalbert Stifter oder Jakob Wassermann genossen in der laut Friedrich Torberg „schönsten Sackgasse der Welt" nicht nur die Unbeschwertheit der Sommerfrische, sondern fanden zwischen Dachstein und Loser eine echte Schreibheimat. Torberg, der in seinen letzten Lebensjahren in Altaussee lebte, verfasste 1942 in der Emigration in Kalifornien das Gedicht Sehnsucht nach Altaussee, das eingeschworene Altaussee-Fans noch heute im Schlaf runterbeten: „Gelten noch die alten Strecken? Streben Gipfel noch zur Höh? Ruht im bergumhegten Becken noch der Altausseer See?“ Dieser Altausseer See wird hier häufig Steirisches Tintenfassl genannt – was einerseits auf das tiefe, stille Blau seines Wassers, andererseits auf eine Darstellung von Raoul Auernheimer zurückzuführen ist. Er vergleicht in seiner Autobiographie „Das Wirtshaus zur verlorenen Zeit“ den See mit einem Tintenfass, in das die Dichter ihre Federkiele tauchen. Richtig scheint irgendwie beides zu sein. Damals, wie heute.

Literasee: Festivalstimmung in Bad Aussee
Bad Aussee, aus geographischer Sicht der Mittelpunkt Österreichs, wird alljährlich auch ein bisschen zum Mittelpunkt der heimischen Literaturszene. Beim Wortfestival Literasee in der Wasnerin gaben sich auf Einladung des bibliophilen Hotelierpaares Petra & Davor Barta schon Schreibgrößen wie Arno Geiger, Martin Walser, Valerie Fritsch, Doris Knecht, Vea Kaiser, Franzobel oder Barbara Frischmuth die Klinke in die Hand. Und weil die Bartas ein gutes Gespür für Junge Wilde haben, reiste in diesem Jahr Poetry-Slammer und Musiker Elias Hirschl mit seinem bemerkenswerten Roman „Salonfähig“ im Gepäck ins Ausseerland. Klein und fein, fast schon intim sind sie immer, die literarischen Momente – monatliche Lesungen junger und arrivierter Autor:innen, die gerne auch mit musikalischer Untermalung zelebriert werden. Die Tuchfühlung (man sollte eigentlich von Buchfühlung sprechen …) zwischen Gästen und Autor:innen ist gewollt. Da wird eine Lesung schon mal kurzerhand auf den Steg oder ans Lagerfeuer verlegt. Und über dem Frühstücksei rasch noch ein Buch signiert.

Nature Writing: Literarisches Flair im Posteingang
Um die Zeit bis zum nächsten Literaturlaub zu verkürzen, sorgt seit diesem Mai der hauseigene, monatliche Newsletter Letterasee für ein wenig literarisches Flair im Posteingang. Die Empfehlungen darin reichen von Autor:innen, die bereits in der Wasnerin zu Gast waren, aktuellen Neuerscheinungen bis hin zu neuen Literaturgattungen, wie zum Beispiel der des Nature Writings.

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