Wer kennt sie als Österreicher nicht, die Badeorte an der Oberen Adria...
Wer alle UNESCO-Weltkulturerbestätten kennen lernen will, müsste mehrere Jahre mehr als 1.000 Destinationen abfahren. In Tschechien erwarten Sie auf kleinem Raum 12 dieser UNESCO Locations, die einen Querschnitt durch die europäische Geschichte bieten.
Tschechische Städte – vier Kleine der UNESCO
Die bekanntesten, beliebtesten und auch größten tschechischen Kultur- und Baudenkmäler mit dem Gütesiegel der UNESCO sind die historischen Kerne folgender vier Städte: Prag, ?eský Krumlov (Krumau), Kutná Hora (Kuttenberg) und Tel? (Teltsch). Sie bieten zauberhafte Spaziergänge durch alle Baustile Mitteleuropas.
Lassen Sie sich von der Prager Burg mit dem St.-Veits-Dom, der Altstadt mit dem Altstädter Ring und vom ehemaligen jüdischen Viertel mit einer Reihe von Synagogen sowie von einzigartigen barocken Baudenkmälern bezaubern, von denen die St.-Nikolaus-Kirche auf der Kleinseite besonders hervorsticht.
Ein einzigartiges Flair strahlen auch die verwinkelten Gassen und romantischen stillen Winkel von ?eský Krumlov (Krumau) mit der Burg-und Schlossanlage aus, die auch ein seltenes Barocktheater birgt.
In Kutná Hora (Kuttenberg) laden sowohl der historische Stadtkern mit dem gotischen Dom der heiligen Barbara, als auch die St.-Marien-Kathedrale im Stadtteil Sedlec zum Kennenlernen ein. An deren barockem Umbau zu Beginn des 18. Jahrhunderts war auch der berühmte Architekt Johann Blasius Santini-Aichl beteiligt.
Und zu guter Letzt ein Renaissancejuwel unter den tschechischen Städten: Tel? (Teltsch), eine einzigartige komplett erhaltene mittelalterliche Stadt mit Wasserbefestigung, Schloss und Marktplatz, den malerische Häuser mit Renaissance- und Barockgiebeln säumen. Wenn Sie sich noch nie in einem Märchen befunden haben, hier werden Sie sich garantiert wie in einem solchen fühlen.
Zweites Treffen mit Santini
Knapp 100 km südöstlich von Kutná Hora liegt die Stadt Ž?ár nad Sázavou (Saar an der Sazau), oberhalb der sich auf dem Hügel Zelená Hora (Grünberg) die Wallfahrtskirche St. Johann von Nepomuk erhebt. Sie wurde auf Anregung des Abtes des dortigen Zisterzienserklosters zu Anfang des 18. Jahrhunderts vom Architekten Johann Blasius Santini-Aichl im originellen Stil des gotisierenden Barocks (auch Barockgotik genannt) erbaut. Ähnlich wie bei anderen Bauwerken von Santini dreht sich auch hier alles um die Symbolik: der Grundriss in Form eines fünfzackigen Sterns, fünf Ausgänge und fünf Sterne sowie fünf Engel am Hochaltar. Werden Sie versuchen, weitere Geheimnisse zu enthüllen, die sich um dieses phantastische Bauwerk ranken?
UNESCO-Denkmäler auf dem Lande
In Südmähren entdecken Sie die Kulturlandschaft Lednice-Valtice, die als die größte künstlich geschaffene Landschaft in Europa gilt. Die barocke und neugotische Architektur der beiden Schlösser harmoniert mit kleineren Bauten im romantischen Geist und ausgedehnten Wäldern und Parks, die nach den Grundsätzen der englischen Landschaftsgestaltung angelegt sind. Wenn Sie bäuerliche Bauten interessieren, müssen Sie Holašovice, ein traditionelles Dorf mit mehreren Dutzend Häusern aus dem 18. bis 19. Jahrhundert im originellen Stil des südböhmischen Bauernbarocks, kennen lernen. In der Flut von Erlebnissen und Emotionen von anderen Orten wird es Ihnen vielleicht ganz gewöhnlich vorkommen, aber Sie können versichert sein, dass Sie unter den UNESCO-Denkmälern auf der ganzen Welt kein weiteres solches finden.
Zu jüdischen Sehenswürdigkeiten nach Trebitsch
Ein Ensemble von Architekturdenkmälern in T?ebí? umfasst die romanisch-gotische St.-Prokop-Basilika und das jüdische Viertel Zámostí, das nach Jerusalem das einzige jüdische Denkmal ist, das selbständig in der UNESCO-Liste eingetragen ist. Beide Sehenswürdigkeiten illustrieren das langfristige friedliche Zusammenleben zweier Kulturen in einer kleinen mährischen Stadt. Im jüdischen Viertel beeindruckt Sie die geheimnisvolle Atmosphäre der verwinkelten Gassen, dunklen Ecken und gewölbten Durchgänge. Es sind hier mehr als hundert Häuser erhalten, darunter zwei Synagogen und das ehemalige Rathaus. Zum Besuch laden mehrere Museen und Galerien sowie auch der jüdische Friedhof ein, der zu den größten und am besten erhaltenen Friedhöfen in Tschechien gehört.
Renaissance und Barock auf Schlössern und in Städten
Weitere ungewöhnliche Orte mit dem Statut eines UNESCO-Denkmals sind das Renaissanceschloss in Litomyšl (Leitomischl) mit seinem einzigartigen Sgraffiti-Schmuck der Fassaden und Giebel sowie das erzbischöfliche Schloss mit seinen Gärten in Krom??íž (Kremsier). Der Garten unterhalb des Schlosses schließt unmittelbar an das Schlossareal an. Etwas abseits liegt der außergewöhnliche Renaissance-Blumengarten mit Labyrinth, Pavillons, Wasserbecken, Springbrunnen, Gewächshaus, Kolonnade und endlosen grünen Wänden genau zugeschnittener Bäume und Sträucher.
Eines der kleinsten UNESCO-Denkmäler ist die barocke Dreifaltigkeitssäule im Zentrum von Olomouc (Olmütz), allerdings nur was den Grundriss betrifft. Die 35 Meter hohe Säule stellt nämlich die größte Gruppierung barocker Statuen in einer Skulptur in Mitteleuropa dar.
Das funktionalistische Wunder in Brünn
Außergewöhnlich ist auch dieVilla Tugendhat in Brünn, das bedeutendste europäische Bauwerk des Architekten Ludwig Mies van der Rohe und zugleich das einzige Baudenkmal der Moderne in Tschechien, das in der UNESCO-Welterbeliste eingetragen ist. Sie wurde in den Jahren 1929-1930 für die Eheleute Tugendhat errichtet. Die Villa Tugendhat gehört zu den vier Villen der Welt, welche die moderne Architektur grundlegend beeinflusst haben. Die übrigen sind das Frederick C. Robie House von Frank Lloyd Wright in Chicago, das Haus Steiner in Wien von Adolf Loos und die von Le Corbusier entworfene Villa Savoye in Poissy.
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