Die Bayern zählen ja bekanntlich zu einer unserer liebsten Nachbarn,...
Wer wissen möchte, wie Dienstboten früher hausten, der checkt im 25hours Hotel The Royal Bavarian in München ein. Wobei Dienstboten früher mit Sicherheit nicht diesen Komfort hatten, wie ihn die Gäste heute in diesen Zimmern genießen.
Die Ausrichtung des Hotels nimmt Anlehnung an Historisches, orientiert sich am Stil der Jahrhundertwende und peppt es mit ironischen Elementen auf. So fungiert in der Dienstbotenkammer mit dem Zementfliesenboden ein Bügelbrett als Tisch und auf der Garderobe findet sich ein Staubwedel – was aber nicht heißen soll, dass der Zimmerservice ausfällt und die Gäste auf sich allein gestellt sind. So ist es ganz und gar nicht, sondern das Ambiente sollte möglichst echt wirken. Das royale Erbe Bayerns ist nicht zu leugnen und so stehen neben den Dienstbotenzimmern natürlich auch die Herrschaftszimmer zur Auswahl. Diese sind wesentlich komfortabler ausgestattet und bieten auch mehr Raum.
Aber egal, ob Dienstbotenunterkunft oder Adelsgemach: die Sauna im vierten Stock ist für alle gratis und da mischt sich dann das bunte Hotelvolk wieder. Was die Herrschaften seinerzeit sicher auch nicht hatten, ist heute für alle Gäste selbstverständlich, nämlich ein Gratis-WLAN.
Mobilität
Das 25hours Hotel liegt eigentlich nahezu perfekt: gegenüber dem Hauptbahnhof und angebunden an die öffentlichen Verkehrsmittel ist man schnell überall in München. Wer trotzdem individuell unterwegs sein möchte, dem stehen Bikes (zum Mieten) und zwei Mini zum Verleih zur Verfügung. Nach Verfügbarkeit sind diese kostenfrei für Rund- und Ausfahrten zu haben.
Die Zimmerpreise sind moderat und bewegen sich ab 149,00 Euro für die Dienstbotenkammer und ab 169,00 Euro im Herrschaftszimmer. Das Frühstück kann um 24,00 Euro dazu gebucht werden und das sollte man auch tun. Denn das Angebot ist riesig und reicht von der deftig-bayerischen Variante mit Rostbratwürstel bis hin zu köstlichen Mehlspeisen mit einem wirklich guten Kaffee. Diese Investition lohnt für einen guten Start in den Tag allemal. Den Abend davor sollte man als Gast in der Boilerman Bar verbringen, deren Besonderheit die Highball sind, Cocktails, die ohne Shaker auskommen und von runden Eiswürfeln dominiert werden. Doch was sind genau Highballs? Ihree Geschichte ist durchaus komplex. „Es handelt sich eigentlich um eine in Vergessenheit und oft fehl interpretierte Getränkekategorie“, weiß Bartender Jörg Meyer. „Highballs sind Shortdrinks, die in gefrorene Gläser mit zwei Eiskugeln gefüllt werden, schnell zuzubereiten und daher ebenfalls schnell getrunken sind. Super, um mehrere Sachen ausprobieren zu können,“ erklärt Jörg Meyer.
Gruß aus Wien
Der findet sich im NENI Angebot, wo eklektische, ostmediterrane Küche serviert wird. NENI – diese vier Buchstaben sind Name und Versprechen zugleich. Das NENI am Naschmarkt in Wien ist ein Genussort vom Feinsten und die Keimzelle eines außergewöhnlichen kulinarischen Kosmos. Kreiert wurde er von der Familie Molcho. Haya Molcho ist leidenschaftliche Gastgeberin, Köchin, Catering-Unternehmerin, Szene-Wirtin, Kochbuch-Autorin, Ehefrau des legendären Pantomimen Samy Molcho und vierfache Mutter. Gemeinsam mit ihren Söhnen Nuriel, Elior, Nadiv und Ilan entwickelte sie das NENI-Konzept. Inzwischen bereichert die Familie Wien mit ihrem Lokal und einer Kochschule.
Aber die Philosophie ihrer Küche geht weit über den österreichischen Tellerrand hinaus: Unter den Fittichen von 25hours hat NENI bereits Zürich, Berlin und Hamburg erobert. „NENI ist für mich das kosmopolitischste Soul Food, das ich kenne“ sagt 25hours CEO Christoph Hoffmann und erklärt die besondere Verbindung: „Wir schätzen die Familie Molcho als kreative Gastronomen schon lange und sind inzwischen eng miteinander verbunden. Mit dem NENI im The Royal Bavarian wollen wir jetzt gemeinsam mit eklektischer, israelischer Küche München erobern.“
Haya Molcho lässt keinen Zweifel daran, dass der Familienbetrieb eine echte Herzensangelegenheit ist: „Ich bin wir“, sagt die Unternehmerin und schlägt die Brücke zu ihrer eigenen Kindheit in Tel Aviv. Dort hat sie Kochen und Essen als gemeinschaftliches Ritual kennen und lieben gelernt.“ Kochen wie in Israel, das heißt für die Molchos außerdem Inspirationen aus ganz unterschiedlichen nationalen Küchen zu sammeln: von der persischen bis zur russischen, der arabischen und französischen bis zur deutschen. Als Haya ihren Mann Samy über viele Jahre auf seinen Tourneen begleitet, kommen chinesische, indische und thailändische Küchengeheimnisse hinzu. Sie denkt grenzüberschreitend, sie kocht in Weltküchen, nicht in Landesküchen. All diese Erfahrungen und Einflüsse verschmelzen zu einer ganz eigenen, eklektischen Küche. „Ich nenne es eine nomadische Küche“. Bei NENI essen heißt, sich als Familienmitglied willkommen zu fühlen.
Geschichte atmen
Das herrschaftliche Gebäude, in dem sich das 25hours Hotel The Royal Bavarian befindet, diente ursprünglich als „Oberpostamtsgebäude und königliches Telegrafen Amt" und wurde unter der Projektleitung von Florian Schmidhuber behutsam saniert. Relikte wie eine mechanische Schreibmaschine erinnern daran und finden sich im ganzen Hotel. Die öffentlichen Räume im Erdgeschoss mit Deli, Restaurant und Kiosk, ganz im Stil der großen, alten Grand Hotels, sowie die Bibliothek und Bar im 1. Stock sind Anziehungspunkt für Reisende und Einheimische gleichermaßen. Herzstück des 25hours Hotel The Royal Bavarian ist eben das Restaurant NENI.
Im Empfangsbereich wird die bayerische Liebe zum Prunk auf die Spitze getrieben: Teppich und Tapete, die schweren Vorhänge und sogar die Decke der Rezeption sind ein einziges Blumenmeer mit Rosenmotiv in unterschiedlichen Blautönen. Hier zu wohnen, bedeutet auch, Geschichte zu atmen und in das alte Bayern einzutauchen, gleichzeitig aber auch urban-modern zu nächtigen und all das total zentral. Ein absolut gelungenes Konzept für den nächsten München-Trip.
Kontakt
25hours Hotel The Royal Bavarian
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