TEH - Traditionell Europäische Medizin

  • Holundersaft

  • Arnika

Das überlieferte Wissen von Frauen aus dem Pinzgauer Saalachtal wurde im Verein „Traditionelle Europäische Heilkunde“ (TEH) gebündelt und ist mittlerweile ‚Immaterielles Kulturerbe der UNESCO‘. Den engagierten Vereinsmitgliedern geht es um den Erhalt alten bäuerlichen Heilwissens, das in Form von Kursen, Wanderungen, Seminaren und innovativen Produkten erfahrbar gemacht wird. In Gruppen kann man Kräuter- und Pechsalben kochen lernen, es werden Tinkturen angesetzt, Tees gemischt oder mit heimischen Kräutern und Harzen geräuchert. Im TEH-Geschäft im ehemaligen Zollamt Steinpass bei Unken und in den TEH-Naturwerken in Hollersbach werden die bäuerlichen und regionalen Naturprodukte verkauft, darunter Besonderheiten wie Almrosensirup, Dinkelbrand oder Glückskekse. Mittlerweile gibt es TEH-Praktikerinnen im SalzburgerLand und darüber hinaus: Der Verein bietet auch die Ausbildung an. www.teh.at
Traditionelle Europäische Heilkunde aus dem Pinzgau
Das überlieferte Wissen von Frauen aus dem Pinzgauer Saalachtal wurde im Verein „Traditionelle Europäische Heilkunde“ (TEH) gebündelt und ist mittlerweile ‚Immaterielles Kulturerbe der UNESCO‘. Den engagierten Vereinsmitgliedern geht es um den Erhalt alten bäuerlichen Heilwissens, das in Form von Kursen, Wanderungen, Seminaren und innovativen Produkten erfahrbar gemacht wird. In Gruppen kann man Kräuter- und Pechsalben kochen lernen, es werden Tinkturen angesetzt, Tees gemischt oder mit heimischen Kräutern und Harzen geräuchert. Im TEH-Geschäft im ehemaligen Zollamt Steinpass bei Unken und in den TEH-Naturwerken in Hollersbach werden die bäuerlichen und regionalen Naturprodukte verkauft, darunter Besonderheiten wie Almrosensirup, Dinkelbrand oder Glückskekse. Mittlerweile gibt es TEH-Praktikerinnen im SalzburgerLand und darüber hinaus: Der Verein bietet auch die Ausbildung an. www.teh.at

Botschafterin der TEH ist Dr. Karin Buchart, Ernährungswissenschafterin, Pionierin in Sachen Heilkräuter und TEH-Expertin, die das Wissen der Heilkräuter im Pinzgau in Salben, Tinkturen und Tees verpackt. Ein Wissen, das seit Generationen in der Region weiter gegeben wird und vor allem auf dem Erfahrungsschatz älterer Menschen beruht. Die Basis der TEH sind vorwiegend die regionalen Kräuter aus dem Pinzgau, aber auch andere, regionale Produkte wie Moor, Lehm oder Fette kommen zum Einsatz.
Das Gute daran ist, dass diese Produkte auch an gute Tourismusbetriebe geliefert werden und somit auch Urlauber in den Genuss der TEH kommen. Wenn er denn rechtzeitig da ist, denn was aus ist, gibt’s erst im nächsten Jahr wieder. Wie bei jedem guten Produkt gilt diese begrenzte Verfügbarkeit als Qualitätskriterium.

Genusszeit: Frau Dr. Buchart, was versteht man genau unter TEH?
Dr. Buchart: Traditionelle Europäische Heilkunde, so wie wir vom TEH Verein sie verstehen, verwendet als Basis das jeweils regionale, gewachsene Heilwissen. Aus den Zutaten, die zur Verfügung stehen, haben sich im Laufe der Zeit erprobte Rezepturen entwickelt. Jede Generation hat diese wieder an die Zeit angepasst und weiterentwickelt.

Genusszeit: Wie sind Sie auf die TEH gestoßen? Hängt das mit Ihrem Beruf der Ernährungswissenschaft zusammen? Oder war es die Region, in der Sie leben und aufgewachsen sind, mit ihrer Fülle an Wildkräutern und reichen Almwiesen,?
Dr. Buchart: In der Ernährungswissenschaft habe ich Grenzen kennengelernt. Etwa die Schwierigkeit, Ernährungsgewohnheiten im Erwachsenenalter zu ändern. Da wurde mir klar, dass die Grundlage immer das sein muss, womit wir geprägt wurden, also regionale Zubereitungen. Zu diesen haben wir Vertrauen, diese mögen wir. Deshalb habe ich das Heilwissen der Pinzgauer mit den anerkannten Heilpflanzen verglichen. Die Schnittfläche aus regionaler, traditioneller Kräuterkunde und offiziell wirksamen Heilpflanzen sehe ich als gute Basis für Kräuterprodukte an. In unserem Fall sind dies 57 Pflanzen, 33 davon sind als Lebensmittel zugelassen.

Genusszeit: Die TEH ist im Pinzgau angesiedelt, ist das dort erworbene Wissen um die Heilkraft der Kräuter auch auf andere Regionen Österreichs übertragbar?
Dr. Buchart: Das Konzept ist sicher sehr gut auf andere Regionen übertragbar, denn ausschlaggebend istdie Erhebung des regionalen Heilwissens und die Entwicklung von zeitgemäßen Produkten daraus. Es werden sich also nur die Pflanzen teilweise unterscheiden.

Genusszeit: Die Kräuter in den Alpinen Regionen sind besonders kräftig, worauf ist das zurückzuführen?
Dr. Buchart: Die meisten Pflanzenwirkstoffe wie ätherische Öle, Bitterstoffe, Schaumstoffe, Gerbstoffe u.a. bildet die Pflanze, um sich vor Fraßfeinden zu schützen und um ihre Abwehr zu stärken. Wächst eine Pflanze bei widrigsten Bedingungen auf einer Alm muss sie umso mehr Pflanzenwirkstoffe bilden, um zu überleben.

Genusszeit: In der TEH werden nur Kräuter verwendet, die wissenschaftlich gesichert sind. Wie erfolgt das?
Dr. Buchart: Wir verwenden schwerpunktmäßig jene Pflanzen, die ein positive Monografie haben. Das bedeutet, sie wurden von einer Expertengruppe aus 15 Ländern als wirksam eingestuft. Zu diesen wirksamen Pflanzen gehören beispielsweise auch ganz alltägliche Lebensmittel wie Zwiebel, Knoblauch oder Kren.

Genusszeit: Wer hat das alte Wissen um die Heilwirkung der Kräuter bewahrt?
Dr. Buchart: Wir haben dieses Wissen methodisch im Pinzgau gesammelt, es war meine Doktorarbeit.

Genusszeit: Sie haben den TEH Verein 2007 gegründet? Neben der Bewahrung des Wissens um die Heilwirkung zählt ja auch die Ausbildung der TEH Expertinnen zu seiner Aufgabe. Aus welchen Modulen setzt sich diese Ausbildung zusammen und wie lange dauert sie?
Dr. Buchart: Unser wichtigstes Fortbildungsangebot ist der Lehrgang zum „TEH Praktiker“, den wir zusammen mit dem WIFI Salzburg anbieten. Er umfasst 160 Lehreinheiten und dauert etwa 10 Monate. Die TeilnehmerInnen lernen zuerst viel über Pflanzenwirkstoffe und in Folge dann die traditionellen Praktiken, um die Pflanzen zu verarbeiten. Die Besonderheit des Lehrganges ist auch, dass 20 Trainer jeweils in ihrem Spezialgebiet unterrichten.

Genusszeit: Was können Laien aus einem zweistündigen Vortrag über die TEH mitnehmen?
Dr. Buchart: Sie können alltagstaugliche Kräuterpraktiken mitnehmen, die sie gleich im eigenen Umfeld einsetzen können.

Genusszeit: Was stellen Sie mit den Gästen in einem Workshop her? Tinkturen, Salben oder Tees?
Dr. Buchart: Oft kochen wir mit den Gästen eine Pechsalbe, sie war wichtigste Wundheilsalbe im Alpenraum. Das ist sehr eindrucksvoll und trotzdem einfach. Natürlich werden auch Tees gemischt und Tinkturen angesetzt.

Genusszeit: Die Produkte der TEH aus Wald und Wiese finden sich in der Apotheke, in der Küche und im Kosmetikschrank. Was ist Ihr persönlicher Favorit?
Dr. Buchart: Am liebsten verwende ich frische Kräuter, die rund um unser Haus wachsen, für den Salat. Und ich destilliere frische Kräuter auch gerne, weil sie als Hydrolat sehr praktisch zu verwenden sind. Z.B. hilft Salbeihydrolat bei Halsweh oder Rosenhydrolate ist sehr angenehm auf der Haut.

Genusszeit: Zum Schluss noch ein Tipp für unsere Leser: Worauf sollen Gäste achten, wenn sie im Sommer über die blühenden Wiesen im Pinzgau spazieren? Wo versteckt sich womöglich ein Heilkraut?  
Dr. Buchart: Heilsam ist immer die Pflanze, deren Duft uns besonders anspricht. Also einfach einmal an den Pflanzen riechen, sie genau anschauen und entdecken. Kosten natürlich nur dann, wenn sie bekannt ist. Düfte und Geschmäcker der Pflanzen sind oft überraschend und mit der Zeit kann man einiges daraus ableiten.

Der TEH Verein wurde 2007 von Fr. Dr. Buchart gegründet und basiert auf dem Heilwissen der Pinzgauerinnen, das von der UNESCO Kommission auf die nationale Liste des Immatriellen Kulturerbes gesetzt wurde. Ziel ist es, die regionalen, traditionellen Anwendungen und Heilmittel zu erheben, wissenschaftlich zu bearbeiten und wieder zu beleben. Über Jahrhunderte entstandene Praktiken sollen so weitere Jahrhunderte angewendet werden.
Die TEH akademie organisiert Vorträge und Veranstaltungen, wie z. B. den Lehrgang zum TEH Heilpraktiker gemeinsam mit dem WIFI Salzburg. Dort lernen die TeilnehmerInnen zuerst viel über Pflanzenwirkstoffe und in Folge dann die traditionellen Praktiken, um die Pflanzen zu verarbeiten. D

Normal
0

21

false
false
false

DE-AT
X-NONE
X-NONE

/* Style Definitions */
table.MsoNormalTable
{mso-style-name:"Normale Tabelle";
mso-tstyle-rowband-size:0;
mso-tstyle-colband-size:0;
mso-style-noshow:yes;
mso-style-priority:99;
mso-style-parent:"";
mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt;
mso-para-margin:0cm;
mso-pagination:widow-orphan;
font-size:10.0pt;
font-family:"Times New Roman",serif;}

 Europäisches Institut für Angewandte Pflanzenheilkunde
Karin Buchart
Niederland 241
5091 Unken
buchart.at
karin@buchart.at
 

Buchtipp:
Karin Buchart „Vergessene Hausmittel“ (Servus Verlag). Die Kräuterexpertin Karin Buchart sammelt  seit 2005 für den Verein TEH-Traditionelle Europäische Heilkunde das alte Heilwissen der Pinzgauer. Sie verrät in diesem Buch ihre bewährtesten Rezepte für die ganze Familie, die in keinem Haushalt fehlen dürfen.

 

Kontakt

Aktuelle Termine

Wetter