Wanderbares Welterbe - Welterbesteig Wachau

Wein und wandern gehören in der Wachau seit einiger Zeit zusammen. Nämlich seit 2010, als der Welterbesteigs eröffnet wurde. Wer den gesamten Welterbesteig bewältigen will, sollte etwa zehn bis zwölf Tage dafür einplanen, aber es geht natürlich auch kürzer. Denn alle Start- und Zielpunkte der 14 Etappen sind an das öffentliche Busnetz in der Wachau angebunden – am Nordufer im Stunden- und am Südufer im Zwei-Stunden-Takt.
Je nach Etappe können auch die Ausflugsschiffe auf der Donau genutzt werden und am Wochenende zusätzlich die Züge der Wachaubahn – und wer schnell mal vom einen Donauufer zum anderen wechseln will nimmt ganz einfach eine der drei Donaufähren. So lassen sich die einzelnen Etappen beliebig zu einem individuellen Wanderprogramm für zwei, drei, vier Tage oder auch eine Woche kombinieren. Dieses geniale Konzept, das den Welterbesteig von fast allen Weitwanderwegen in Österreich unterscheidet, kommt vor allem weniger geübten Wanderern und Genießern entgegen, die so ganz nach Lust, Laune, Zeit und Kondition, aber ohne jedes Risiko das gewünschte Maß wählen können.

Wandern auf die sanfte Tour
Bewegungsfreudige Genießer sind in der Wachau richtig: Sie können dort eine der wohl schönsten Weitwander-Routen Österreichs erkunden: 180 Kilometer ist der Weitwanderweg Welterbesteig Wachau lang. Er führt in 14 Etappen auf den Spuren der reichen Geschichte und anregenden Gegenwart durch die Flusslandschaft Wachau. Die traumhafte Weltkulturerbelandschaft und die Donau der Wachau liegen dem Wanderer dabei zu Füßen. Genießer kommen bei den zahlreichen kulinarischen Hotspots und bei den Heurigen ganz auf ihre Kosten.
Von Ort zu Ort wandern, durch malerische Winzerdörfer und schmucke Renaissancestädte, durch schattige Hohlwege, blühende Gärten und sonnendurchflutete Weinrieden, zu prachtvollen Kulturdenkmälern, stets mit Blick auf das harmonisch gewundene Flusstal – der Welterbesteig Wachau legt seinen Besuchern die schönsten Plätze dieses einzigartigen Donautals sanft zu Füßen.
Belohnt werden Wanderer nicht nur mit traumhaften Ausblicken und einer Vielzahl von kulturellen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, sondern auch mit einer paradiesischen Dichte an wunderbaren Labstationen – von urigen Heurigen und Winzerbetrieben über gemütliche Wirtshäuser bis hin zu haubengekrönten Restaurants. Am Ende eines ausgiebigen Wandertages bezieht man entweder direkt beim Winzer Quartier oder wählt aus dem umfangreichen Angebot an Privatzimmern, Ferienwohnungen und Top-Hotels, welche die Wachau zu bieten hat.
14 Etappen verteilen sich auf etwa 180 abwechslungsreiche Kilometer. In ungefähr einer Woche lässt sich jeweils das Süd- und Nordufer erwandern. Auf drei Fähren kann man vom Nord- zum Südufer der Wachau wechseln. Wer noch mehr Ausdauer und Zeit hat, kann als Draufgabe noch die Jauerling-Runde anhängen. Für innere Einkehr und zum Kraft tanken eignet sich der nah gelegene Jakobsweg zwischen den Stiften Göttweig und Melk.

Wohnen beim Winzer
Wo der Wein gut lagert, lässt es sich auch gut  wohnen und kulinarisch verwöhnen: Zwischen historischen Mauern aus dem elften Jahrhundert und modernem Design liegt das Wachauer Weingut Holzapfel. Mit Familie Holzapfel hat Ende des 20. Jahrhunderts das ehrwürdige Haus samt 700jähriger Geschichte eine neue Seele bekommen. In den alten Kreuzgewölben destilliert Karl Holzapfel feine Edelbrände, die zu den bestens Österreichs zählen. Im neuen Fasskeller lagern jahrgangsweise die prämierten Veltliner und Rieslinge und über dem hellen Natursteinboden im „Laden“ stapeln sich Bouteillen und Köstlichkeiten in Gläsern und Töpfchen aus Barbara Holzapfels Küche. Wandern, wohnen und genießen – ein perfektes Trio.

Einzigartige Naturkulisse
Das gewundene Flusstal der Wachau ist mit all seinen landschaftlichen Reizen und den imposanten Stiften, Burgen und Ruinen ein wahres Gesamtkunstwerk. Als eine der ältesten Kulturlandschaften Österreichs erlangte die Wachau im Jahr 1994 das Europäische Naturschutzdiplom. Im Dezember 2000 wurde die Wachau als einzige Region an der gesamten Donau in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen und Ende 2008 vom National Geographic Traveler Magazin zur „Best Historic Destination in the World“ gekürt.
Sanfte Weinrieden treffen auf schroffe Felswände, sonnige Wege führen zu schattigen Ruinen. Der Reiz des Widersprüchlichen begleitet den Wanderer auf Schritt und Tritt. Höhepunkte der Route sind zum einen die idyllischen Riedenwanderwege entlang der berühmten Urgesteinsterrassen aus Trockensteinmauern. Hier gedeihen die weltberühmten Weine der Wachau, die dann am Abend zur Heurigenjause verkostet werden können.
Zum anderen wandert man durch selten gewordene Natur. Die Wachau zählt zu den am strengsten geschützten Lebensräumen innerhalb der EU. Sie ist eine der wenigen Stellen, wo die Donau in ihrem natürlichen Bett fließt. Auf den typischen Trockenrasenflächen wachsen seltene Pflanzen wie das Steinfedergras, nach dem eine der Weinkategorien der Wachauer Weine benannt ist. Mit etwas Glück erheischt man in den Weinterrassen einen Blick auf eine Smaragdeidechse, lauscht im Naturpark Jauerling-Wachau den Rufen des Uhu oder beobachtet einen Eisvogel.

Weite Blicke
Den wohl weitesten und höchsten Donaublick hat man von der schön gelegenen Wachauterrasse des Naturparkhauses, mit 960 m einer der höchsten Punkte am gesamten Donaulauf. Eine ebenfalls wunderbare Sicht auf einen Großteil der Wachau genießt man von der Starhembergwarte auf 564 m in Dürnstein, von der Ferdinandwarte auf der Hohen Wand im Dunkelsteinerwald in 370 m, von der Seekopfwarte bei Rossatz in 671 m und von der Dachbergwarte in Emmersdorf auf 383 m.

Berühmte Rieden
Wer entlang des Welterbesteiges Wachau wandert, passiert auch die berühmtesten Weinrieden der Wachau wie den Loibenberg in Dürnstein, die Ried Achleiten und Klaus in Weißenkirchen, sowie die Rieden Rotes Tor, Singerriedl, Setzberg, Tausendeimerberg und Bruck in Spitz, die Rieden Kollmitz in Wösendorf und am Berg Trenning über Mühldorf die höchste Weinriede auf 450 Meter.

Reiches Erbe
Auch die kulturellen Highlights der Wachau sind in den Welterbesteig Wachau eingebunden. Neben den 20 imposanten Burgen und Schlössern, die entlang der 14 Teilstücke des Welterbesteiges thronen, erwarten den Wanderer weitere kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die bekannten Stifte Göttweig und Melk. Die Altstadt von Dürnstein mit dem charakteristischen blauen Turm des Augustinerchorherrenstifts passieren Wanderer ebenso wie den Teisenhoferhof in Weißenkirchen – ein Schmuckstück aus der Renaissance. Römische Spuren wie der Römerturm und Römerweg in Bacharnsdorf sowie das römische Kastell in Mautern erinnern an die Zeit als die Donau Grenze des römischen Reiches im Norden war.

Die Jauerling-Runde
Eine schöne Ergänzung zum Welterbesteig ist die Jauerling-Runde. Als Ausgangs- und Endpunkt einer Jauerlingwanderung bietet sich der Wallfahrtsort Maria Laach an. Die Runde ist ein attraktiver Weitwanderweg um den Naturpark Jauerling-Wachau, der über die Waldviertler Hochebene führt. In insgesamt sieben Etappen kann man weitere 90 Kilometer erkunden. Der höchste Berg der Wachau wird mit seinen 960 Metern Höhe auch „Dach der Wachau“ genannt.
1. Spitz Kirchenplatz – Aggsbach Markt, Marktplatz (16 km, 5 h 30 min Gehzeit)
2. Aggsbach Markt, Marktplatz – Maria Laach, Marktplatz (7 km, 2h Gehzeit)
3. Maria Laach, Marktplatz – Emmersdorf, Marktstraße (14 km, 4 h Gehzeit)
4. Emmersdorf, Marktstraße – Weiten, Prangerplatz (17 km, 5 h Gehzeit)
5. Weiten, Prangerplatz – Raxendorf, Marktplatz (8 km, 3 h Gehzeit)
6. Raxendorf, Marktplatz – Mühldorf, Marktplatz (12 km, 3 h Gehzeit)
7. Mühldorf, Marktplatz – Jauerling- Spitz, Kirchenplatz (13,5 km, 5 h Gehzeit)

Sanfte Mobilität und öffentlicher Verkehr
In den letzten Jahren wurde der öffentliche Verkehr in der Wachau massiv ausgebaut, was auch den Wanderern am Welterbesteig, die öffentlich unterwegs sind, zu Gute kommt. So werden beide Wachauufer seit ein paar Jahren regelmäßig zwischen Krems und Melk mit Bussen befahren. Bei einer Wanderung am Welterbesteig kommt man nach der Etappe in jedem Fall bequem mit dem Bus zum Ausgangspunkt zurück.

Bahnerlebnis Wachau und Donauschifffahrt
Ein besonderes Erlebnis verspricht auch die Wachaubahn. Touristen und Ausflügler zwischen Krems und Emmersdorf können mit der Bahn entlang der Donau fahren und die pittoresken Dörfer aus einer anderen Perspektive erleben. Die Wachaubahn fährt von 16. April bis 26. Oktober 2016 an Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie täglich von 2. Juli bis 25. September 2016. An bestimmten Terminen im Sommer werden Themenfahrten wie die „Große Wachau-Fahrt“ angeboten. Die Nostalgiewaggons des „Majestic Imperator“, Luxuswaggons aus der Imperialzeit garantieren erlebnisreiche Nachmittage für Groß und Klein. www.noevog.at

Seitenwechsel aufs andere Ufer
Fähren verkehren von April bis Oktober zwischen den beiden Donauufern. Auf den Rollfähren zwischen Spitz-Arnsdorf und Weißenkirchen-St.Michael sowie auf der Motorfähre Dürnstein-Rossatz erhält man einen phantastischen Blick auf die Wachau. Mit der Tageskarte Wachau können die 3 Donaufähren und die Busse der Wachau-Linien einen Tag lang um € 10 (€ 5 für Kinder sowie Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr) genutzt werden. Tickets sind direkt auf den Fähren, in den Bussen sowie in einigen Infostellen erhältlich.
 

Etappen des Weitwanderwegs Welterbesteig Wachau
* 180 km Weglänge
* 14 Etappen
* Jauerlingrunde mit 7 Etappen

Highlights des Weitwanderwegs Welterbesteig Wachau
* 180 Heurigenbetriebe
* 20 Burgen, Schlösser und Ruinen
* Stifte Melk und Göttweig
* Wachau.Hiata: Wein- und Naturbegleiter
* Jauerling – der höchste Berg und Naturpark an der Donau
* Veranstaltungsserie "Literatur und Wandern"
* Qualitätspartner "Best of Wachau"
* öffentliches Verkehrsnetz mit Wachaubussen, Wachaubahn und Donauschifffahrt
 

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