Wer kennt sie als Österreicher nicht, die Badeorte an der Oberen Adria...
Das Ambiente kann noch so schön sein, die Wellnessanlagen „state of the art“ – erst durch Menschen, die gerne Gastgeber sind, wird ein gutes Hotel zu einem besonderen Haus. Es sind die Hoteliers und ihre Mitarbeiter, die in einem Hotel jene herzliche Atmosphäre schaffen, in der sich die Gäste wohl und willkommen fühlen. Mit ihrer Persönlichkeit prägen sie das Haus und gestalten mit Herzblut und innovativen Ideen außergewöhnliche Urlaubserlebnisse.
50 Jahre auf dem hohen Felsen
Mitten in der Natur mit unverbaubarem Blick auf die Tannheimer Berge planten Matthäus und Elfriede Grad zusammen mit ihrer Tochter Sigrid Radi 1965 ihr Hotel-Restaurant – damals ein ungewöhnliches Konzept. Denn in den 60er Jahren war eher ein „Gasthof mit Fremdenzimmern“, idealerweise im Ortszentrum, der Standard. Weil sich der Untergrund des Bauplatzes als solider Fels erwies, war auch gleich der Name gefunden: Das Hohenfels. Bald war das Hohenfels das erste Haus am Platz, als Hotel-Restaurant mit 30 Gästezimmern und österreichischer Küche mit französischem Einschlag.
1993 trat die Enkel-Generation, Wolfgang Radi und seine Frau Monika, mit neuen Ideen an. Wolfgang Radi hatte die Vision, aus dem Haus der Eltern und Großeltern ein kleines, aber feines Landhotel der besonderen Art zu machen. Das „neue“ Hohenfels sollte nicht viel größer sein als das Hotel der Gründer, aber in allen Bereichen etwas Besonderes. So wird zum Beispiel 2000 das Gourmet-Restaurant „Tannheimer Stube“ eröffnet, das bald Hauben und Sterne einheimst. „Nicht größer, sondern schöner“ lautet bis heute das Ziel aller Umbau- und Renovierungsmaßnahmen, die Gastgeber Wolfgang Radi veranlasst.
Das herausragende Merkmal des Hohenfels ist aber das Engagement der Gastgeber für Gäste und Mitarbeiter – menschlich, zugewandt und aufmerksam. Dieses schlägt sich in 100%igen Weiterempfehlungsraten auf Bewertungsplattformen nieder und in Auszeichnungen wie dem Qualitätssiegel „best for people“, das dem Ehepaar Radi seit Jahren bescheinigt, zu den besten Arbeitgebern im Tourismus zu gehören. www.hohenfels.at
Zwei deutsche Künstler in Lugano
Was haben der Dichter Hermann Hesse und der Sternekoch Frank Oerthle gemeinsam? Beide stammen aus Calw in Baden-Württemberg und fanden in Lugano eine zweite Heimat. Der Künstler des Wortes lebte 42 Jahre lang in Montagnola oberhalb von Lugano, der Meister der Kochkunst ist seit 20 Jahren im Tessin heimisch. Im Grandhotel Villa Castagnola, wo Hermann Hesse zu seiner Zeit auch das ein oder andere Mal zu Gast war, führte Frank Oerthle das Restaurant Galeria Arté al Lago zu höchsten Gourmetweihen. 2009 wurde er vom Gault Millau zum Aufsteiger des Jahres erklärt und erkochte 16 Punkte, seit 2010 ist die Küche des Arté mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet.
Das Arté ist eine Begegnungsstätte von Kunst und Kulinarik. Seit Jahren werden in dem Restaurant regelmäßig hochkarätige Kunstausstellungen gezeigt. Dass das Kochen auch eine hohe Kunst ist und die Komposition eines Menüs mindestens genauso durchdacht sein will wie die eines Gemäldes, demonstrieren Sternekoch Frank Oerthle und sein Team. Farben, Formen und Aromen fügen sich zu vergänglichen Kunstwerken, wobei Frank Oerthle einen Schwerpunkt auf asiatische Gewürze, Fisch und Meeresgetier legt. www.villacastagnola.com
Familiensinn trifft Golfleidenschaft
Das Spa & GolfResort Weimarer Land in Thüringen hebt sich mit einem herausragenden Merkmal von der Mehrheit der Golfhotels ab: Familien mit Kindern sind hier ausdrücklich willkommen. Der Initiator dieser harmonischen Verbindung von Familien-, Golf-und Wellnessurlaub ist der Unternehmer Matthias Grafe, der in der Thüringer Stadt Blankenhain zusammen mit seinen drei Brüdern nach der Wende eine erfolgreiche Firmengruppe aufgebaut hatte. Als Familienvater und leidenschaftlicher Golfspieler hatte er die einseitige Ausrichtung vieler On Course Hotels auf erwachsene Gäste oft als Lücke empfunden.
Seine Vision war ein stilvolles Refugium, das den Gästen, den Golf spielenden wie den Nichtgolfern, das Gefühl vermittelt, bei Freunden daheim zu sein. So verwandelte sich innerhalb weniger Jahre ein ehemaliger Gutshof und DDR-Landwirtschaftsbetrieb in das Spa & GolfResort Weimarer Land, das die kultivierte Atmosphäre eines noblen Landsitzes wieder aufleben lässt. Die Gestaltung des Interieurs lag in den Händen von Frau Grafe. Für die Golfplätze galt die Vorgabe, eine Anlage zu schaffen, die guten Spielern spannende Herausforderungen bietet und auch weniger erfahrenen Golfern schöne Golferlebnisse beschert. 2013 wurde die Anlage vom GOLFMAGAZIN als „bester neuer Golfplatz Deutschlands“ ausgezeichnet.
Den jungen „Rabbits“ – so nennt man im Golfsport die Anfänger – stehen ein großer Spielplatz und ein Kinderspielhaus mit 140 qm Spielfläche zur Verfügung. Die Öffnungszeiten des Spielhauses und die Betreuungsangebote richten sich nach den Wünschen der Familien. Viele Aktivitäten führen hinaus ins Freie und natürlich ist Golfspielen dabei ein ganz großes Thema. www.golfresort-weimarerland.de
Ein Senner als Masseur im Peternhof
Johann Schönauer, Senner und ausgebildeter Heilmasseur, kennt sich mit Kühen und Menschen aus. Im Winter ist das Spa des Vier-Sterne-Superior Hotels Peternhof im Tiroler Kaiserwinkl seine Wirkungsstätte. Dort behandelt Johann, ein im ganzen Kaiserwinkl bekanntes Tiroler Original, die Gäste mit Shiatsu-Massagen, Lymphdrainagen, Hamam-Anwendungen, Lomi Lomi Nui und Ayurveda-Treatments. Die Sommermonate von Mai bis Oktober verbringt Johann in der Wildschönau auf der Schönangeralm, wo er sich um das Vieh der hiesigen Bauern kümmert und die Milch zum besten Käse im Kaiserwinkl veredelt. Seine Käsesorten erhielten bereits über 25 Auszeichnungen, darunter die begehrte Almkäseprämierung in Galtür 2014.
Das Leben auf der Alm ist nichts für Langschläfer. Johanns Tag beginnt zwischen vier und fünf Uhr morgens, an sieben Tagen die Woche. 135 Kühe wollen gemolken, ein Stier und 40 Schweine versorgt werden. Danach muss der Käse, für den der Senner landauf, landab bekannt ist, aus dem Salzbad geholt und aufbereitet werden. Nach einer kurzen Mittagspause kommen schon die ersten Führungen. Abends steht die Pflege der Käselaibe, Salzen, Putzen und Wenden, auf dem Stundenplan. Wie es um die Zahlungsmoral seiner Auftraggeber steht, können alle an Johanns Barttracht erkennen: Er lässt seinen Bart bis zu Ende des Sommers stehen und rasiert ihn erst ab, wenn alle Bauern nach der Alm-Saison sein Honorar bezahlt haben. www.peternhof.com
Lange Geschichte, zukunftsweisende Initiativen
Wenn eine Familie auf 131 Jahre Gastgebertradition zurückblickt, ist es für den, der das Unternehmen übernimmt, eine große Verpflichtung und zugleich eine große Herausforderung, auch eigene Akzente zu setzen. Jakob Forstnig, der in fünfter Generation das renommierte 4-Sterne-Hotel Trattlerhof in Bad Kleinkirchheim führt, versteht die lange Geschichte des Hauses und die liebenswerte Ursprünglichkeit seiner Heimat, der Kärntner Nockberge, als besonderen Auftrag. Es ist ihm ein Anliegen, die Traditionen des Trattlerhofs zu bewahren und den Hotelbetrieb durch Projekte für Nachhaltigkeit und Umweltschutz „enkeltauglich“ zu gestalten.
So stellt das Gutshofhotel Trattlerhof als erstes österreichisches Hotel seinen Gästen eigene CO2-Zertifikate aus, die bescheinigen, wieviel Treibhausgase sie durch ihren Urlaub im Trattlerhof eingespart haben. Möglich machen dies ein hoteleigenes Wasserkraftwerk und eine ökologische Betriebsführung zur Schonung der natürlichen Ressourcen. Auch die Gäste können bei diesen Initiativen mitmachen und werden für ihr Engagement mit der Gutschrift von drei „Umwelt-Euros“ pro Nacht belohnt. Der Trattlerhof liegt im UNESCO Biosphärenpark Kärntner Nockberge, einer einmaligen Natur- und Kulturlandschaft mit seltener Flora und Fauna. www.trattlerhof.at
Robert Hollmann, Hotelier, Schauspieler, Koch und Zuckerbäcker
Eine geordnete österreichische Beamtenlaufbahn mit Arbeitsplatzgarantie bis zur Pensionierung wäre für den Hotelier Robert Hollmann wohl eine Horrorvision. Viel lieber verwirklicht der gebürtige Wiener seine eigenen Visionen, und wenn es sein muss, auch gerne am anderen Ende der Welt. Doch schon bevor er in Sri Lanka seinen Traum vom Strandhotel an tropischen Gestaden wahr werden ließ, ist er weit in der Welt herumgekommen.
Seinen ursprünglichen Berufswunsch, Schauspieler zu werden, musste er aufschieben, zunächst absolvierte Robert Hollmann die Hotelfachschule sowie eine Zuckerbäcker- und Kochlehre. Doch der Traum von der Schauspielerei lebte weiter, auch nachdem er in Wien, New York und Honolulu am Herd gestanden war. Also besuchte er in Wien eine Schauspielschule und spielte 17 Jahre lang auf Bühnen in Wien, Regensburg, Berlin und Hamburg. Als er Lust bekam, selbst Regie zu führen, schuf er sich seine eigene Bühne, indem er 2003 Hollmanns Beletage eröffnete, eine Art Edel-WG für reisende Individualisten im Herzen von Wien.
Mit seiner Frau Petra, einer Klagenfurter Frauenärztin, entwickelter Robert Hollmann sein nächstes Projekt: Ein Hotel am Meer, an einem Ort, wo es immer warm ist und alle miteinander schön leben können. Das Ergebnis ist das Underneath The Mango Tree, eine charmante wienerisch-singhalesische Melange aus Strand-, Ayurveda-, Boutique-Hotel, das im Dezember 2013 seine Pforten öffnete. www.utmthotel.com
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