Im ersten Halbjahr 2025 lädt die Österreichische Nationalbibliothek zu...
Das Jahr 2018 steht in Slowenien ganz im Zeichen der Kultur. Zwölf Monate lang wird das reiche kulturelle Erbe des Landes in den Mittelpunkt gestellt – von den Museen, Galerien und Architekturdenkmälern bis hin zu den historischen Burgen und UNESCO-Weltkulturerbestätten.
Der EU-Kulturministerrat und das Europäischen Parlament haben 2018 zum „Europäischen Jahr des Kulturerbes” erklärt und die Mitgliedstaaten aufgerufen, sich ihres kulturellen Erbes zu besinnen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die europäische Geschichte zu schärfen und das Gefühl einer europäischen Identität zu stärken.
Um auf die Bedeutung des Kulturerbes vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen hinzuweisen, werden zahlreiche Initiativen in den Mitgliedstaaten unterstützt. Für Slowenien ein willkommener Anlass, das Jahr 2018 ebenfalls als Kulturjahr zu begehen und seine einzigartigen Kulturschätze mehr als bisher ins Rampenlicht zu stellen.
Top-Ten der Kulturgüter Sloweniens
1. Ljubljana
Wo besser beginnen als bei der Hauptstadt? Ljubljana, seit 2016 „Green Capital of Europe”, gilt in Sachen Nachhaltigkeit als vorbildhaft. Sie trägt die Handschrift von einem großen Architekten: Jože Ple?nik und bietet eine bunte Mischung aus Kunst und Kultur. Der zentrale Platz am Flüsschen Ljubljanica trägt den Namen des Dichters France Prešeren, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts außergewöhnliche dichterische Werke schuf, die zur Spitze der europäischen Romantik gehören. Seinem Angedenken wird jedes Jahr am 9. Februar ein nationaler Kulturfeiertag gewidmet.
Zu den unzähligen Museen und Galerien der Hauptstadt gehören u.a. das Slowenische Nationalmuseum, das Museum für Moderne Kunst und die Slowenische Nationalgalerie. www.visitljubljana.com
2. Ptuj
Die älteste Stadt Sloweniens wird von einer mächtigen Burg aus dem 12. Jahrhundert überragt. Darin ist heute ein Museum untergebracht, wo u. a. auch die „Kurenti”, die slowenischen Perchten zu bestaunen sind. Jedes Jahr im Februar begegnet man ihnen auch in den Straßen der Altstadt, wenn eine Woche lang „Kurentovanje” gefeiert wird – ein alter Brauch, bei dem die bösen Geister des Winters vertrieben werden. www.kurentovanje.net
3. Piran
Das stark von Venedig geprägte Piran ist das am besten erhaltene Kulturdenkmal Slowenisch-Istriens. Bis heute dominieren schmale, mittelalterliche Gassen, die stufenweise zum Hügel hinaufführen. Der zentrale Tartini-Platz verdankt seinen Namen dem berühmten Violinisten Giuseppe Tartini, dessen Denkmal das Zentrum des Platzes schmückt. Auf dem Hügel über der Stadt thront die Pfarrkirche zum heiligen Georg, dem Schutzpatron von Piran. Ein weiteres kulturelles Highlight ist das faszinierende Schifffahrtsmuseum. www.portoroz.si
4. Postojna Grotte
Die größte Höhle der slowenischen Karstlandschaft begeht 2018 ihr 200-Jahr-Jubiläum. Geplant sind zahlreiche Events und attraktive Veranstaltungen. Besucher ergründen die mit Tropfsteinen geschmückten Gänge, Galerien und Hallen mit einem Zug, der sie zu den wichtigsten Attraktionen – dem Konzertsaal, dem weißen Schneesaal und dem „Brillanten”, dem schimmernden Stalagmiten, bringt. Nur 10 km von dieser märchenhaften Unterwelt entfernt liegt die Burg Predjama, die seit mehr als 800 Jahren auf einer 123 m hohen Felswand thront. Im Rahmen einer Besichtigung können Wohnräume, die Burgkapelle sowie das Burgverlies erkundet werden. www.postojnska-jama.eu
5. Maribor
Viele kulturelle Veranstaltungen, eine reiche Weintradition sowie der Ruf, gastfreundlich zu sein, führten dazu, dass Maribor 2012 Europäische Kulturhauptstadt wurde. Erzherzog Johann hatte einst auf einem Hügel südlich der Stadt ein Weingut und eine Winzerschule, von wo aus die südsteirische Weinkultur ihren Ausgang nahm. Bis heute spielt der Wein in Maribor eine bedeutende Rolle: im Stadtteil Lent rankt sich die mit mehr als 450 Jahren älteste Weinrebe der Welt entlang einer Hausmauer empor. Am zentralen Platz der Stadt, dem Glavni trg, reihen sich schön restaurierte historische Bauten wie das Rathaus und die spätgotische Aloisiuskirche aneinander. Gleich dahinter liegt der Slomškov trg mit der Domkirche und der Universität. www.maribor-pohorje.si
6. Radovljica
Das Städtchen mit dem gut erhaltenen mittelalterlichen Marktplatz wurde erstmals im Jahre 1333 urkundlich erwähnt und gilt heute als „süßester Ort Sloweniens”. Den Grundstein für die „süße Tradition” legte Jakob Krivic 1766 mit seiner Lebkuchenbäckerei und Kerzengießerei. Der Sohn eröffnete 1822 im selben Haus am Hauptplatz ein Gasthaus, das bis heute besteht. Neben dem schönen Architekturensemble am Hauptplatz lockt auch das Imkerei-Museum, das eine der größten Sammlungen bemalter Bienenstöcke in Europa bietet – eine Kuriosität aus der Welt der slowenischen Volkskunst. Im Schloss von Radovljica findet alljährlich ein Festival Alter Musik statt. www.radolca.si
7. Bled
Das Besondere an Bled ist die Insel inmitten des Sees, zu der Besucher mit dem traditionellen Holzboot „Pletna” gelangen. Die dort errichtete 1465 geweihte Marienkirche wird vor allem wegen ihrer Wunschglocke aufgesucht. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Schloss Grimschitz und die Burg von Bled. Aufgrund der Lage am Rande des Triglav National Parks eignet der Ort sich auch als Ausgangspunkt für Wanderungen. www.bled.si
8. UNESCO Weltkulturerbe
In Slowenien gibt es mittlerweile vier UNESCO-Welterbestätten. Zu ihnen zählen: das Höhlensystem von Škocjan mit einer der größten unterirdischen Flussschluchten der Welt, die Pfahlbauten von Ig am Rande des Moors von Ljubljana, die einen wunderbaren Einblick in das prähistorische Europa bieten, und die ehemaligen Quecksilberminen von Idrija, die unter Denkmalschutz stehen. Hinzu kamen 2017 die urzeitlichen Buchenwälder in Krokar und Snežnik sowie das versteckte Partisanenkrankenhaus Franja aus dem Zweiten Weltkrieg. www.slovenia.info
9. Celje
In dieser alten Stadt am Fluss Savinja lebte einst eine der mächtigsten Familien Sloweniens, die Grafen von Cilli. Mit ihrem Namen verbindet sich nicht nur eine schöne spektakuläre Burganlage, sondern auch eine landesweit bekannte tragische Liebesgeschichte. Die Burg von Celje ist das größte mittelalterliche Ensemble des Landes und im Sommer Schauplatz von Festspielen und Events. Die attraktive mittelalterliche Altstadt birgt Museen, Galerien und alte Kirchen. www.celje.si
10. Musiktradition
Bereits im 6. Jahrhundert waren den Slowenen Ausdrücke wie „Lied” und „Singen” geläufig. Mit dem Beginn der Christianisierung im 8. Jahrhundert setzte die Pflege des Chorgesangs ein. Zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert bildete sich das mittelalterliche Lied heraus. Im 18. Jahrhundert trat unter dem Einfluss Italiens die Wende zur Oper ein. Als erstes Musikinstrument der Welt gilt eine Flöte aus Bärenknochen, die vor mehr als 60.000 Jahren entstand und in der Divje Babe Höhle entdeckt wurde. Sie befindet sich heute im Slowenischen Nationalmuseum in Ljubljana. Slowenien ist auch stolz auf eine der ältesten Institutionen der Musikwelt – die Slowenische Philharmonie, die einst von Gustav Mahler geleitet wurde. www.nms.si, www.filharmonija.si
Kontakt