Im ersten Halbjahr 2025 lädt die Österreichische Nationalbibliothek zu...
Schöner baden –einst und heute. Man mag es sich lieber nicht vorstellen, wie es auf einer feinen Abendgesellschaft im Zeitalter des Barock gemuffelt haben muss. Waschen oder gar Baden galt damals als höchst ungesund, öffnet es doch die Poren der Haut und damit den krankmachenden „Miasmen“ den Weg in den Körper. Lieber noch eine Schicht Puder und Parfum auflegen als mit – igitt – Wasser in Berührung zu kommen.
Vom Beginn der Neuzeit bis zum 18. Jahrhundert müssen die Europäer wohl die schmutzigsten und wasserscheusten Menschen der Welt gewesen sein, höchstens in finnischen Saunen, russischen Banjas und türkischen Hamams hielt sich die einst so blühende Badekultur. Dabei ging es im Mittelalter in den Badestuben noch recht locker und lustig zu: Dame und Herr teilten sich einen Zuber, es wurde getrunken und gespeist, es gab Musikbegleitung und andere Lustbarkeiten, die der Kirche ganz bestimmt ein Dorn im Auge waren.
Die Schmutzschicht als Schutzschicht
So folgten einige, zumindest äußerlich ziemlich trockene Jahrhunderte, in denen Königin Elisabeth I. von England, die eine wahre Mode-Ikone ihrer Epoche war, geradezu durch Waschzwang auffiel: Sie besaß ein eigenes Dampfbad und ließ wissen, dass sie jeden Monat bade, ob es nun nötig sei oder nicht. Viel typischer war da die Haltung von Lady Mary Wortley Montagu, die, angesprochen auf ihre schmutzigen Hände, schlagfertig antwortete: „Sie sollten mal meine Füße sehen!“
Erst im Zeitalter der Aufklärung begann sich wieder der unerhörte Gedanke durchzusetzen, dass Wasser gar nicht so gefährlich für die Gesundheit ist. Es entwickelte sich ein regelrechter Wellnesstourismus in mondäne Seebäder und Kurorte, natürlich unter Wahrung allergrößter Züchtigkeit. Dem Schicklichkeits-Empfinden jener prüden Ära verdanken wir die geniale Erfindung des Badekarrens, der es Damen erlaubte, sittlich korrekt in den Wellen zu planschen.
Kuren auf Jane Austens Spuren
Für die vornehmen Kreise, die sich eine Kur leisten konnten, war es ohnehin viel wichtiger, in der Trinkhalle von Baden-Baden oder in den Assembly Rooms von Bath gesehen zu werden. Ab dem 18. Jahrhundert wurde das Badevergnügen auch immer demokratischer: Flussbäder, Badeschiffe und Badeflöße an den Flussufern größerer Städte standen auch dem einfacheren Volk zur Verfügung, ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden zur Hebung der allgemeinen Sauberkeit die ersten öffentlichen Badeanstalten und Volksbäder gebaut.
Es entstanden zum Teil wunderschöne Badetempel im Jugendstil, in denen man sich noch heute in warmem Wasser und im Geiste der Belle Epoque baden kann. Heute nimmt die Wellness-Branche Anleihen aus allen Epochen und Kulturen, um die Badefreuden auf immer neue Weise zu inszenieren.
Sophisticated und weltoffen – Villa Castagnola in Lugano, Tessin: Die Farben des neuen Pools changieren in elegantem Grau-Blau – und das in Bestlage und mit Zugang zum Park. Der Luganer See lockt zudem mit privatem Lido. www.villacastagnola.com
Einfach edel – Juffing Hotel & Spa in Hinterthiersee, Tirol: Klare Linien, modernes Design und rundum Natur – ganzjährig zu genießen auf den Sprudelliegen des Outdoor-Pools. www.juffing.at
Vielfalt erfreut – Hotel Peternhof in Kössen, Tirol: Opulente Badelandschaft mit Erlebnispool, drei Außenschwimmbecken und topmodernem Hallenbad mit Kaskade. www.peternhof.com
Unter den Sternen – Alpinhotel Pacheiner auf der Gerlitzen, Kärnten: Gipfelpanorama von den Karawanken bis zu den Hohen Tauern im Infinity-Pool unter dem Sternenzelt. www.pacheiner.at
Yin trifft Yang im Pool – Posthotel Achenkirch, Tirol: Befreites Lebensgefühl für Erwachsene, die hüllenlos zwischen warm und kalt ein- und untertauchen dürfen. www.posthotel.at
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