Lignano einmal anders

Lignano im Sommer kennt (fast) jeder. Sonne, Strand und Meer sind die Zutaten, die dort den Urlaub ausmachen. Aber mit Ende September wird es still am Strand und das Leben verlagert sich ins Stadtzentrum. Wobei dort auch einiges lo sist: Restaurants und einige Hotels haben geöffnet, die Einkaufsstraße ist auch noch relative belebt und das Radfahren erlebt eine neue Dimension. Kaum Leute, viel Grün und eine herrliche Luft. Man kann also diesen Badeort durchaus auch im Herbst empfehlen.

Die grüne Lunge
Die acht Kilometer Sandstrand, umschattet von einem Pinienwald mit über 1.200.000 Bäumen, eignet sich um diese Jahreszeit hervorragend zum Joggen oder für einen ausgedehnten Strandlauf.
Mit der Erhaltung seines Pinienwaldes, der Teil des europäischen Netzes Natura 2000 ist, hat Lignano sich zum Ziel gesetzt, ein naturnahes Reiseziel zu bleiben: Grünflächen sind in der Tat von entscheidender Bedeutung für die Lebensqualität der Einwohner und Gäste. Lignanos grüne Lunge ist auch für die sanfte Mobilität, die entscheidend dazu beiträgt, den Autoverkehr zu reduzieren, von unschätzbarem Wert: der Pinienwald wird nämlich von Wegen und schattigen Pfaden durchquert, die von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden können. Ein bedeutender Teil der 30 Kilometer Radwege, die Lignano besitzt, führen ebenfalls durch den Pinienwald. Auf dieser Grünfläche finden Läufer und Liebhaber des Nordic Walking, einer im Friaul sehr beliebten gesunden Sportart, viel Platz für ihr Training. Dazu zählt auch das Waldbaden in Lignano Pineta sowie das Yoga im Parco del Mare. Beim Waldbaden erhalten die Teilnehmer eine ausführliche Erklärung einer Fachfrau und das Ganze dauert rund zwei Stunden. Zwar findet das geführte Waldbaden nur in den Sommermonaten statt, aber der Pinienwald ist immer dar und hat mit Sicherheit um diese Jahreszeit seinen besonderen Reiz. Dazu rund 652, die gesunde Meerluft und die spektakuläre Mündung des Flusses Tagliamento, die noch immer verschiedene Arten von wilden Orchidee und seltenen Blumen beherbergt. Und dann erst der Sonnenuntergang: Findige wissen, wo sie sich hinstellen müssen, um das Spektakel entsprechend zu genießen und natürlich auch fotographisch festzuhalten
Diesen Natur-Lebensraum schätzen auch über 300 Vogelarten, die, je nach Jahreszeit entweder in der Nähe der Mündung des Flusses Tagliamento, an den Aussichtspunkten entlang des Radweges, der an der Lagune entlangführt, oder am Leuchtturmpunkt beobachten. 

Oder man besucht ein Weingut, wie zum Beispiel das Weingut Alba Fiorita in Latisana https://www.turismofvg.it/keller/albafiorita und genießt Wein, Prosciutto, Käse und Pool in einer Grünoase. Und nächtigt gleich dort, wenn es später oder alkoholischer werden sollte. Beides ist übrigens empfehlenswert, denn dort ist wirklich ein Ort zum Entspannen. Man spricht deutsch und trinkt italienischen Wein - besser geht's gar nicht.

Landstypische Kulinarik
Pizza & Pasta, Cappuccino X Campari: Italien ist für seine Küche berühmt und beliebt. Seit 2023 holen sich Lignanos Strände dank der regionalen Initiative „Io sono Friuli -Venezia Giulia“ auf den Teller. Fast alle Restaurants und Bars der Strandbäder in Sabbiadoro, Pineta und Riviera haben Spezialitäten und Köstlichkeiten aus regionalen Zutaten und Produkten auf der Speisekarte.
Dazu die Grüne Mobilität in Form des Bike-Sharing-System, bei dem Urlauber die «Mobike»-Plattform nutzen können. Ähnlich eines Car-Sharing-Systems kann über eine App das am nächsten verfügbare Rad gesucht und reserviert werden. Nach Gebrauch kann es an einem beliebigen Zielort abgestellt und versperrt werden, es gibt keine festen Radstationen. Darüber hinaus stellt auch eine Vielzahl an Hotels in Lignano seinen Gästen kostenlose Fahrräder zur Verfügung, damit diese das mehr als 30 Kilometer lange Radwegenetz des Ortes nutzen können. Das alles ist nur in den Sommermonaten verfügbar, aber niemand sagt, dass man jetzt nicht mit dem eigenen Rad anreisen und die wenig frequentierten Radwege nützen kann. Mit einem Zwischenstopp am Strand, der einem dann fast alleine gehört.

LETS TRIESTE – Das neue Literaturmuseum in Triest
Ein Ausflug nach Vendig, das jetzt vielleicht weniger besucht ist, als in den Sommermonaten? Kein Problem, den die Erreichbarkeit ist ganz leicht gegeben und die Stadt im Herbst sicher noch ein Klein wenig morbider. Oder ein Ausflug nach Triest? Das LETS-Literature Trieste Museum, das seit 13. September 2024 für die Öffentlichkeit zugängig ist, wird die Heimat großer Literatur sein, die Triest als privilegierten Ort für Schriftsteller und Dichter wie Italo Svevo, James Joyce und Umberto Saba hat oder hatte. Das neue LETS-Museum, ein Akronym für Triester Literatur, befindet sich im Palazzo Biserini an der Piazza Hortis in Triest und wird ein wichtige Kulturstätte sein, in der digitale Multimediaaktionen auf Bücher trifft. https://lets.trieste.it/eng/

Sie sehen schon, die Obere Adria hat auch in den Herbst-Monaten ihren Reiz und ein ganz besonderer Reiz ist die Tatsache, dass der Touristenstrom bereits abgeebbt ist und man Strand und Strandpromenade samt Pinienwald und Fußgängerzone mit kaum jemand teilen muss. Entspannung pur!