Im ersten Halbjahr 2025 lädt die Österreichische Nationalbibliothek zu...
Wenn Tee auf Schokolade trifft. In Zeiten von Food Pairing sucht fast jedes Lebensmittel nach einem passenden Partner. Der Tee macht da keine Ausnahme und hat ihn nach Käse und Rum nun auch in der Schokolade gefunden.
Andrew Demmer, unbestritten Österreichs Tee Papst und Gründer des gleichnamigen Teehauses, ist bekennender Genießer und so kann er der Kombination von Tee & Schokolade einiges abgewinnen. Beide stehen für Genussmomente und beide fördern die Ausschüttung von Glückshormonen. Eine bessere Ausgangsposition für eine erfolgreiche Partnerschaft ist kaum möglich.
Die kühle Jahreszeit kommt und mit ihr verstärkt der Trend zum Teetrinken. Denn Tee wird dann nicht nur als Genussmittel gesehen, sondern gleichzeitig auch als Wärmefaktor. Verstärkt wird diese Wirkung noch durch die Zugabe von wärmenden Gewürzen wie Ingwer, der derzeit in allen Varianten gehypt wird, und dem Kurkuma, dem eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird und der sogar vor Alzheimer schützen soll.
Je dunkler, desto ernster
Doch zurück zur Schokolade. Andrew Demmer hat sich für seine Tee & Schoko Variante mit Wolfgang Leschanz, dem Gründer der Wiener Bio-Schokoladen-Manufaktur zusammengetan, weil zwei Profis einfach das Beste hervor bringen. Leschanz, Schokoladenkönig von Wien, machte dafür sein Schatzkästchen auf und wenn Teepapst auf Schokoladenkönig aufeinandertreffen, ist Erfolg programmiert. „Je dunkler, desto ernster“, meint Andrew Demmer, und spielt damit eigentlich auf die japanische Teezeremonie an, bei der am Schluss das Beste kommt. Aber diese Aussage ist durchaus ebenso auf Schokolade anzuwenden, denn auch hier ist am Schluss der Genuss am Größten. Doch der Reihe nach und das ist eines der wesentlichen Dinge: denn starten sollte man mit hellen Schokoladen, die nach dem Tee genossen werden, nur bei der Bitterschokolade ist es umgekehrt: sie kommt vor dem Tee.
Was trinkt der Tee-Genießer in dieser Saison?
Tee mit Schokolade kann also nicht verkehrt sein, doch was ist sonst noch trendig am Tee Markt. Neben den schon erwähnten wärmenden Gewürzen ist es zum Beispiel der Süße Orient, eine Mischung aus Schwarzem Tee, Granatapfelkernen, Pfirsichstückchen und Rosenblüten. Dem Gesundheitstrend kommt der Lychee Spirulina entgegen, ein Grüner Tee mit der Spirulina-Alge, die mit ihrem hohen Anteil an Vitamin B und Aminosäuren als Superfood gilt. Und natürlich der immer beliebter werdende Rooibos Tee, der bei Demmer als Sirup erhältlich ist und mit warmer oder kalter Milch aufgegossen wird. Geographisch sind Laos und Burundi stark im Kommen.
Schwarztees haben es in Österreich nicht leicht
Schwarze Tees, wie sie in vielen anderen Kulturen zum Standard zählen, führen in Österreich immer noch ein Schattendasein, begründet auf der bäuerlichen Historie. Denn gepflückt und am Dachboden getrocknet wurde von den Urgroßmüttern das, was vor der Türe wuchs. Und das waren nun mal Kräuter und Früchte. Durchaus nachvollziehbar für Andrew Demmer, er allerdings schwört auf seine morgendliche Basteimischung aus Darjeeling und Assam aus dem Nordosten Indiens mit kalter Milch. Wobei zuerst die Milch in die Tasse kommt und erst dann mit heißem Tee aufgefüllt wird. Die Reihenfolge sei aber reine Geschmackssache, wie Demmer versichert, und dem Geschmack keinen Abbruch tut. Abends greift er zu Grüntee, den er allerdings Menschen mit Schlafproblemen nicht empfiehlt. Denn diese sollten nach 17 Uhr auf koffeinhaltige Tees verzichten, weiß doch der Profi, dass das Coffein im Tee eine länger anhaltende Wirkung hat, als im Kaffee. Denn dort erweist es sich nämlich als Kick.
Aroma darf sein
Aromastoffe sind nicht jedermanns Sache, viele meinen, dass sie den ursprünglichen Teegeschmack überdecken. Maximal 3-5 Prozent Aromen kommen in den Tee und da können es auch verschiedene sein. Bei den flüssiges Aromen sind überhaupt nur 1,5 – 3 Prozent erlaubt, sonst wäre das Teeblatt zu feucht und würde klumpen. Andrew Demmer sieht das Aromatisieren gelassen, meint er doch, jeder sollte seinen Tee so trinken, wie er ihm am besten schmeckt.
Wie es mit der Haltbarkeit des Tees aussieht, fragen wir Andrew Demmer noch. Der kann nicht kaputt werden, wenn er richtig gelagert wird, versichert er uns. Nämlich trocken und kühl. Trotzdem empfiehlt der Tee Profi den Verzehr innerhalb eines Jahres nach der Ernte, einfach, weil die Qualität dann zur Gänze erhalten bleibt.
Um den Kreis von Tee & Schokolade zu schließen, hat Wolfgang Leschanz exklusiv für Demmer eine Matscha- und eine Earl Grey Schokolade kreiert. Da soll noch einmal einer sagen, zwei Fachleute würden sich nicht perfekt ergänzen.
Über 300 Teesorten lagen in großen Dosen in Demmers Teehaus, dazu noch 20 Spezialitäten - die Selektion - limitiert auf 20 und 80 kg. Wenn sie aus ist, dann ist sie aus - wie das bei besonderen Dingen oft der Fall ist. Ein Drittel des Teesortiments ist Bio. www.tee.at
Tipp: der Tag des Tees am 3. November wird in allen Geschäften von Demmers Teehaus mit 20 Prozent Rabatt auf Tee gefeiert. (Gilt auch noch am 4. November).
Wolfgang Leschanz – der König der Schokolade
Nach Stationen im Sacher, Demel, in den USA und bei Pischinger gründete er die Schokoladenmanufaktur, das zweitälteste Geschäft von Wien. In der Schokomanufaktur arbeitet man viel mit Kokosblütenzucker, der grundsätzlich gesünder ist, weil sein Glykämischer Index besser ist, als der von normalem Zucker. Damit sind diese Schokoladen auch für Diabetiker geeignet. 400 Stoffe sind in der Schokolade enthalten, kein Wunder also, dass sie glücklich macht. Der Trend geht hier zu dunkleren Schokoladen, weil mehr Spurenelemente enthalten sind und daher fast mit dem Gesundheitsfaktor punkten können. Wolfgang Leschanz Geschäft in der Freisingergasse im ersten Wiener Bezirk ist wie eine kleine Schatztruhe aus Köstlichkeiten. www.leschanz.at
Die Demmer & Leschanz Genusspaare der Saison
Ruby Kakaobohne zu China Wuyan Jasmin (Grüner Tee) & Bio Matscha Tee
Bio Weisse Schokolade zu Bio Japan Hojicha (Grüner Tee), Vanilla Lemon White (Weisser Tee) & Milky Oolong
Bio Vollmilchschokolade zu Darjeeling Himalaya Second Flush (Schwarzer Tee) & Genmaicha (Grüner Tee)
Bio Bitterschokolade zu Bio China Golden Yunnan (Schwarzer Tee), Rooibus Cup Caramel & Frisch & Fit (Kräutertee)
Der richtige Tee & Schoko-Genuss
gestartet wird mit den hellen Schokoladen wie einer weissen Schokolade, den Abschluss bildet die Bitterschokolade. Der Tee kommt immer vor der Schokolade, damit die Geschmacksknospen die Facetten des Tees gut erfassen können und die Wärme lässt die Schokolade noch besser im Mund schmelzen.
Die einzige Ausnahme gilt bei der Bitterschokolade, die vor dem Tee genossen wird. Ihr durch den hohen Kakaoanteil herber Geschmack wird durch den Tee abgemildert.
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