Die Erfolgsgeschichte des Marktplatz Mittelkärnten begann im Jahr 2016...
Schon einige wenige Tage in der Schweiz genügen, um über die Vielfalt des Landes ins Staunen zu gelangen. Berge und Seen, Pizza und Plättli – pure Schweiz und Italien! Wie das geht? Man startet zum Beispiel in Graubünden, und da in Chur, der ältesten Stadt der Schweiz und findet dort eine spannenden Mischung aus Tradition und Moderne. Eine entzückende Altstadt mit alten Fachwerksbauten neben modernen Fassaden, entzückende Cafes neben Clubs. Man lässt das Ensemble auf sich wirken, trinkt guten Kaffee mit Bündner Nusstorte und steigt dort dann direkt in den Bernina Express, um über die Alpen im tiefsten Schnee zu den Seen im – meist sonnigen - Tessin mit seinen Palmen zu fahren. Womit sich der Kreis von den schneebedeckten Alpen zu den Seen schließt.
Die älteste Stadt der Schweiz
Aber der Reihe nach: Mit der Swiss Air geht’s von Wien aus in gut einer Stunde nach Zürich und von dort aus mit der Bahn des Swiss Travel System in rund eineinhalb Stunden nach Chur. Denn wir haben uns entschieden, diesmal mit einem Streifzug durch die Universitätsstadt Chur in Graubünden zu beginnen. Denn, obwohl Chur auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, ist die Stadt durch ihre vielen Studenten durchaus modern und die Jugend sorgt dort für lebendiges Treiben. Was durchaus angenehm anmutet, wenn Gruppen von schnatternden Studenten an der ehrwürdigen Martinskirche vorbeispazieren – die übrigens von einem Österreicher, nämlich dem Baumeister Stefan Klein, errichtet wurde. Die Martinskirche ist übrigens ein Muss bei einem Stadttrip, genauso wie das Bündner Kunstmuseum. Beheimatet in der historischen Villa Planta wurde mit dem Erweiterungsbau 2016 die Ausstellungsfläche verdreifacht. Die aktuelle Jubiläumsausstellung zeigt die Vergangenheit in Kombination mit einem Blick in die Zukunft. Exponate von Ernst Ludwig Kirchner Kirchner sind hier ebenso zu finden, wie jene von Angelika Kaufmann oder Giovanni Giacometti.
So, jetzt ist es aber Zeit, nach der Kunst auch mal der Kulinarik Raum zu geben und da kommt ein Besuch in der Cramerei gerade richtig. Die Cramerei ist eine Mischung aus Geschäft mit heimischen Gegenständen und einer Art Bistro, wo die Original Bünder Plättli serviert werden. Das ist eine Platte mit Bündner Fleisch, viel Käse, Chutneys und Eingelegtem. Anschließend eine Nachspeise bei der Schokoladenmanufaktur Merz, wo es neben der Bündner Nusstorte noch jede Menge anderer Versuchungen gibt. Die Kulinarik in Graubünden ist deftig, aber äußerst gut und für uns Österreicher ist zumindest das Plättli nicht ganz unbekannt, erinnert es doch an unsere klassische Brettljause.
Noch mehr Kulinarik…
Wer sich ein bisschen Luxus gönnen möchte, der bucht dann noch eine abendliche Kulinarikfahrt mit dem Arosa Genussexpress „Gourmino“ und genießt während der Bergfahrt ein dreigängiges Menü, um oben einen kleinen Verdauungsspaziergang zu machen, bevor es wieder talwärts geht.
… und noch mehr Bahn fahren
Das wirkliche Highlight ist aber dann der Bernina Express, der sich in einer rund fünftstündigen Fahrt über die Alpen nach Tirano schlängelt. Die Aussicht ist genauso beeindruckend wie die Tatsache, dass sich der Zug auf über 2.000 Höhenmeter hinaufwindet und dabei durch 55 Tunnels und 196 Brücken kommt. Vorbei an kleinen Häusern und großen Bergen, einer fast unberührten Landschaft, sowie über beeindruckende Viadukte, wie dem spektakulären Landwasserviadukt, und diesmal, Ende März, auch durch viel Schnee. Am Alp Grüm ist Aussteigen und Bergluft schnuppern angesagt, sowie Fotos machen, bevor es dann wieder bergab in Richtung italienischer Schweiz geht. In Tirano angekommen, ist eine Stärkung in der Pizzeria Vittoria sehr zu empfehlen. Obwohl das Restaurant bis auf den letzten Platz besetzt ist, ist der Service flott, äußerst professionell und trotzdem äußerst freundlich. Und die Küche gut. Und ein gutes Essen ist wirklich zu empfehlen, bevor es mit dem Bus weitergeht ins Tessin. Immerhin sind wir da noch drei Stunden unterwegs, bevor uns Lugano mit seiner mediterranen Atmosphäre empfängt. Palmen am Luganer See, italienisches Gewurl und das typisch südliche Lebensgefühl. Was durch die Sprache noch unterstrichen wird, denn dort ist es ziemlich aus und vorbei mit deutschen Worten, die in Graubünden selbstverständlich sind. Aber wer kann schon italienischem Charme widerstehen?
Von Plättli zu Pizza
Schon das Einchecken in einem der italienischen Hotels ist eine Sache für sich: Ausgesuchte Höflichkeit, edle Materialien, stilvolle Einrichtung, itlienischer Charme und ein Frühstücksbuffet, das den letzten Italienurlaub lebendig werden lässt. Gut so, denn auch hier ist eine Stärkung notwendig, bevor es zum Stadtrundgang geht. Der, wie könnte es anders sein, tief in italienisches Lebensgefühlt eintauchen lässt. Cafes, wo Entspannung bei den Gästen spürbar ist inklusive des klassischen Stehcafes und Boutiquen, die jedes (Frauen)Herz höher schlagen lassen. Müßig zu erwähnen, dass auch die Kulinarik typisch italienisch ist und sich damit deutlich von jener in Graubünden abhebt. Denn während man dort eher deftig und sehr käselastig isst, wie die Bünder Trilogie aus Capuns, Maluns und Pizzocheri Neri (Mangold-Krautwickel, Kartoffelkrümel und Buchweizen-Teigwaren) steht hier die mediterrane Küche im Vordergrund. Pizza, Pasta und Tiramisu – das muss sein. Gleich ist beiden nur, dass es dort wie da sensationell gut schmeckt.
Natürlich könnte man tagelang durch Lugano schlendern, vor allem durch die einladenden Arkaden eine Schifffahrt machen und einfach die Seele baumeln lassen, aber das würde zu weit führen. Vielleicht noch ein Abstecher ins dortige Kunstmuseum, wo unter anderem ebenfalls Kirchner präsent ist. Oder eine Fahrt mit einer der Standseilbahnen, die direkt in der Stadt starten, vorzugsweise mit der Zahnradbahn, die seit 130 Jahren von Capolago aus über eine Strecke von 9 km durch die Berglandschaft auf den 1704 Meter hohen Gipfel des Monte Generoso führt. Oder, oder, oder…
Unser Trip ist aber nun zu Ende und was zeigt uns dieser kleine Exkurs? Er zeigt, dass die Schweiz viele Gesichter hat, die man so auf den ersten Blick gar nicht vermuten würde. Und vor allem zeigt sie die großen Gegensätze zwischen Ost und Süd, die fast wie ein anderes Land anmuten lässt.
Nachhaltig reisen heißt verantortungsvoll reisen
Ach ja: Zurück von Lugano kommt man dann ganz rasch und unkompliziert mit der Bahn in nur gut zwei Stunden nach Zürich, wo dann schon auch wieder der Flieger wartet. Davor aber bitte unbedingt im Restaurant AnaCapri in Lugano eine Pizza essen, denn die Lokalität gegenüber des Bahnhofs lässt alle Vorurteile hinsichtlich Bahnhofskulinarik verschwinden. Tolle Küche, toller Service und der Kellner Alessandro, der aus Neapel kommt und unbedingt gut Deutsch lernen möchte, ist mit seiner Freundlichkeit ein Highlight dieses Lunchs.
Einer der wichtigsten Tipps für eine Schweiz-Reise ist der Erwerb des Swiss Travel Passes, der so gut wie alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz einschließt. Mit seinem Preis von 244,00 Franken für drei Tage ist er zwar nicht wirklich günstig, aber er öffnet tatsächlich Tür und Tor für die Mobilität – und ist praktisch dazu, denn einmal gekauft, muss man sich um nichts mehr kümmern.
Wer Gegensätze mag, der ist auf dieser Route gut aufgehoben und lernt auch gleich einmal zwei höchst unterschiedliche Ecken der Schweiz kennen. Und das in kurzer Zeit – wobei vermutlich dann in weiterer Folge noch weitere Reisen folgen werden, denn in Wahrheit kann das nur die Initialzündung für mehr Schweiz sein.
Last but not least: Trotz aller Kilometer, die wir zurückgelegt haben, waren wir nachhaltig unterwegs. Denn die Anreise in die Schweiz mit den ÖBB ist genauso möglich und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) generieren den Strom für ihre Züge bereits heute zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die Rhätische Bahn (RhB), zu der der Bernina Express gehört, bezieht bereits seit 2013 ihre elektrische Energie für ihre Triebfahrzeuge und Immobilien zu 100 Prozent aus Wasserkraft.
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