„So ein Holler“ am Fuschlsee

  • Lisi und Werner Matieschek auf der Gruberalm

  • Frühstücksgenuss auf der Mayerlebenhütte

  • Almblick mit Ausblick

  • Im Salzkammergut geht man sehr kreativ mit dem Regenwetter um...

  • Auf der Alm

  • Kräuterküche im Spa von Ebner's Waldhof

  • Der idyllische Fuschlsee

  • 5 Holleralmen gibt es am Fuschlsee

  • Hollerbeeren

  • Der Holler scheckt in vielen Varianten gut

In der Fuschlseeregion hat man als Kräuterfan die Qual der Wahl: Sucht man die Kräuter nun hoch oben am Berg, oder doch lieber in der Ebene rund um den See? Genießt man das schmackhafte Grün in Salaten und Aufstrichen oder eher als Hydrolat in Bädern und bei Massagen? Weil auch wir uns nicht entscheiden konnten, haben wir ganz einfach von allem ein bisschen ausprobiert und kamen zu dem Schluss: Am besten ist wohl, man nimmt sich genügend Zeit und macht einen Streifzug zwischen Berg UND See.

Die Botschaft dahinter
Ein Besuch am Erlebnisbauernhof Oberhinteregg ist schon mal ein guter Start, denn das Kräuterwissen von Brigitte Klaushofer ist beeindruckend. Ihr Kräutergarten heißt nicht nicht umsonst Erlebnisbauernhof, denn ein Erlebnis ist er tatsächlich: In verschiedene Körperregionen aufgeteilt, zeigt er Kräuter für jeden Bereich. So wandern wir vom Kopfbereich, über Hals-Nasen-Ohren, über Herz-Kreislauf, Magen-Darm, bis hin zu Haut und dem Bewegungsapparat. Gut 200 Kräuter und Pflanzen hat Brigitte Klaushofer in ihrem Garten. Vom altbekannten Thymian, dem Alleskönner Johanniskraut, Lavendel oder der Kamille, bis hin zu seltenen Arten wie Beinwell, Blutwurz und Gänsefingerkraut. Ein Crashkurs in Sachen Heilkräuter bekommen wir auch gleich mit und erfahren so, dass Bärlauchtropfen den Blutdruck senken, Johanniskraut auch Knochenöl genannt wird und Beifuß gut für die Durchblutung gut ist. Auch einen Tipp hat sie für uns: "Schau immer, was in Deinem Umfeld wächst", die Pflanze hat eine Botschaft für Dich". Zukünftig werden wir wohl genauer schauen, was rund um unser Haus wächst.
Wie man Kräuter am besten aufhebt, sofern man sie nicht gleich verwenden kann, wollen wir wissen: In eine Küchenrolle wickeln und ins Gemüsefach legen, ist die einfache Antwort. Oder auch mit Salz oder wahlweise Zucker auf dem Blech trocknen. Und wie das mit dem Tee ist, wie viele Kräuter da hinein gehören: "So viel, wie man mit drei Fingern nehmen kann", meint Brigitte Klaushofer.  Das ist doch eine klare Anweisung, wie wir Städter sie schätzen.
Der Erlebnisbauernhof ist auch Schauplatz des Highlights in der Fuschlseer Kräuterwoche vom 15.-21. Juni 2015 Da nämlich hält am Sonntag, dem 21., Karl Ploberger, Biogärtner auf dem Hof seinen Vortrag „365 Gartenfragen und Antworten für intelligente Faule“. Die Produkte aus der hofeigenen Imkerei und Käserei können regelmäßig nach Voranmeldung bei einer zünftigen Brettljause auf dem Bauernhof verkostet werden.
Führung durch den Kräutergarten gibt es von Mai bis Oktober jeden Mittwoch ab 14.00 Uhr.
Oberhinteregger´s Erlebnisbauernhof in Faistenau, 5324 Faistenau, info@faistenauer-hofkaeserei.at, www.faistenauer-hofkaeserei.at

Es dampft und duftet…
Klingt nach Hexenküche und ist es eigentlich auch – das Spa im Hotel Ebner’Waldhof. Dort sind „Kräuterhexen“ am Werk und rühren, kochen und destillieren, was Wald und Wiese hergeben. Wobei für das Hydrolat nur die Stiele und Blätter verwendet werden und die Blüten in der Küche landen. Das nennt man dann ökologisch und ökonomische Verarbeitung. Alexander Ebner zaubert dort dann rund um Gänseblümchen und Bärlauch viel Gesundes in der Vitalküche.
Für den Spa werden die Kräuter durch Wasserdampfdestillation in „Hydrolate“ verwandelt und das mit Kräutern angereicherte Destillat ist die Basis für wirksame Öle und Bäder, deren Heilkraft die Gäste dann auch in hitzigen Saunaaufgüssen erleben. Schon Paracelsus war auf dem Fuschler Hausberg auf der Suche nach Heilpflanzen unterwegs, ihm zu Ehren wurde im Hotelareal der Paracelsus-Kräutergarten mit den wichtigsten Paracelsus-Kräutern angelegt. Die modernen Kräuterhexen, wie Johanna Staudinger aus dem Hotel, wandeln auf seinen Spuren - im Hotel jeden Dienstag. Ebner‘s Waldhof am See, 5330 Fuschl am See, www.ebners-waldhof.at

Höhenluft
Die Kräuter zu ebener Erd‘ hätten wir nun erforscht, nun zieht es uns hinauf in die Berge. Dort ist der Kräutergenuss schon mit erheblich mehr Anstrengung verbunden, denn zu Werner Matiescheks Mayerlehenhütte in Hintersee ist es schon ein zünftiger Fußmarsch von einer Stunde. Der wird allerdings mit einem außergewöhnlichen Frühstück und atemberaubender Sicht belohnt. „Griaß Euch“, begrüßt uns seine Frau Lisi, „drin steht das Frühstück, aber gedeckt habe ich draußen“. Gut so, denn die Sonne lacht vom Himmel und inmitten von Almgrün schmeckt es viel besser. Die Hütte thront auf über 1.000 Metern auf der Gruberalm, inmitten von 48 ha Alm-Ruhe und Grün und obwohl wir uns hier das Frühstück erarbeiten müssen - das Getreide für’s Müsli muss jeder selbst schroten – ist das Frühstücksfeeling unvergleichlich. Das Almfrühstück bei Werner und Lisi Matieschek ist ein Frühstücksgenuss mit Lebensphilosophie, denn der Biobauer macht sich viele Gedanken über den intakten landwirtschaftlichen Kreislauf einerseits, und dem Wahnsinn der Großkonzerne andererseits. Immer wieder hat er auch Schulklassen für die Demonstration der praxisnahen Landwirtschaft auf seiner Alm und so mancher Technikfreak ist nach einer Nacht im Heu schon recht nachdenklich wieder ins Tal gewandert. Die Familie wohnt den ganzen Sommer über ohne Fließwasser auf der Alm und für Urlauber, die das Urige suchen, hält er die „Sennerin Suite“ bereit: Das sind 2 Betten, kein Fließwasser und jede Menge Alm-Charme. Und natürlich das tolle Frühstück mit Alm-Aussicht.

Hollerfrühstück
Auf für jene Gäste, die lieber komfortabler schlafen und trotzdem auf der Alm mit Naturprodukten frühstücken möchten, haben die Matiescheks ein Angebot: Das Hollerfrühstück an den Wochenenden mit allem, was die Alm, die Pinzgauer Kühe und die Schafe des angeschlossenen Bauernhofes im Tal so hergeben – und natürlich der Hollerbusch. Die Gruberalm zählt nämlich auch zu den Holleralmen, die sich auf die Zubereitung unterschiedlichster, feiner Holunderschmankerl spezialisiert haben. „Erzählen’s mir nicht so einen Holler“, kann man bei Werner auf der Alm allerdings nicht sagen, denn er weiß, wovon er spricht, wenn er vom Bauernhof, dem Naturkreislauf und Bioprodukten erzählt. Praktischerweise hat sich Werner mit zwei anderen Bauern zu einer kleinen Genossenschaft zusammengeschlossen, damit am Frühstückteller auch die Produkte der Mangalitza Schweine enthalten sind. In diesen Genuss des Almfrühstücks kommen Gäste dann schon nach einer einstündigen Wanderung zur Gruberalm, der Preis 12.- €/Person, Kinder unter 6 Jahren sind frei.
Mayerlehenbauer, Werner & Lisi Matieschek, Gruberalm in 5324Hintersee , info@gruberalm.at, www.gruberalm.at

 
So ein Holler“
Sonst oft abwertend gemeint, ist diese Aussage in der Fuschlseeregion ein Versprechen. Kräuterduft und Almluft gibt es grundsätzlich sehr viel rund um den Fuschlsee und der Holunderstrauch spielt dabei eine wesentliche Rolle. Er wird zu Hollerkoch verarbeitet, findet sich in Hochprozentigem wie dem Holunderbeeren-Blüten-Cuvée und kommt als Hollereinreibe auf müde Wanderwadel, um sie wieder munter zu machen. Was man sich gut merken sollte, denn beim Hollerfest am 28. Juni 2015 wird fleißig von Hütte zu Hütte gewandert, um an all diese Köstlichkeiten zu kommen. Da tut ein kühlender Balsam den Beinen schon ganz gut. Genauso wie in der Holler-Wanderwoche im Oktober.
Die Holleralmen feiern heuer ihr 10 Jahres-Jubiläum und zwar mit gleich zwei Highlight: Das Holleralmfest am Sonntag, dem 28. Juni 2015, und in der Woche vom 5.-11.Oktober steht alles im Zeichen der Hollerschmankerl. Da zeigt der Holler dann seine Vielfalt vom Heilmittel, über den Genuss von Hollerkoch bis hin zum Holunderlikör. Und wenn Sie sich auch hier den Hollergenuss erst erwandern müssen, dann verlangen Sie auf den Hütten die „Hollereinreibe“ für müde Wadln. Die macht nämlich müde Wadln munter.

Wohnen muss man als Gast in der Fuschlseeregion auch, und da gibt es die Auswahl zwischen Luxus, wie im Viersternehotel Ebner’s Waldhof oder eine gemütlicher Ferienwohnung am Bambichlhof der Familie Mösenbichler. Das Haus liegt inmitten einer Blumenwiese und die Seniorchefin Agnes Mösenbichler geht schon mal mit den Gästen zur Kräuterwanderung. Ihr Kräuterwissen teilt sie gerne mit den Gästen und die dürfen auch viele Kräuter zupfen, mitnehmen und dann unter ihrer Anleitung verarbeiten. Bambichlhof, Familie Mösenbichler, 5330 Fuschl am See, www.bambichlhof.at

Infos
Der Holunder, ist ein ganz besonderer Strauch - von der Blüte über die Blätter bis zu den Früchten werden verschiedenste Produkte aus ihm gewonnen.  Darüber hinaus gilt der Holunder auch als Heilmittel und ihm werden sogar mystische Kräfte zugesprochen. Davon überzeugt man sich am besten selbst auf den Holleralmen am Fuschlsee und Wolfgangsee, wo man die Pflanzen auch in der Natur bewundern kann. Auf jeder der 5 Holleralmen am Fuschlsee kann der preisgekrönte Holunderbeeren-Blüten-Cuvée der Schnapsbrennerei Primushäusl aus Strobl am Wolfgangsee verkostet werden. Die gebrannte Köstlichkeit erhielt die Goldmedaille beim Alpen Adria Preis 2008! Die Hollereinreibe macht auch müde Beine wieder fit! Der Hofladen Oberhinteregg in Faistenau bietet verschiedene Holunderprodukte - von der Konfitüre bis zur Hollersalbe - an. www.holleralmen.at

Kontakt

Fuschlsee Tourismus
Dorfplatz 1
5330 Fuschl am See
info@fuschlseeregion.com
www.fuschlseeregion.com

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