Ungewöhnlich

„Was zwischen uns wächst“ - das ist der Titel einer jüngst eröffneten Ausstellung in den SOHO Studios im 16. Wiener Gemeindebezirk (siehe Ankündigung „SOHO in Ottakring“ v. 25.11.). In dieser Ausstellung wird versucht, künstlerische und wissenschaftliche, feministische Positionen gemeinsam zu präsentiert, und zwar zu dem Themenkreis „Klimagerechtigkeit“. Etwa durch neue Formen des Zusammenlebens und einem generellen kultureller Wandel kann/soll der Ausbeutung der Natur entgegengesteuert werden (Schlagworte: Geschlechtergerechtigkeit versus patriarchalische Ordnung, Ökologie versus Kapitalismus und Demokratie versus Dominanz) – und das mutmaßlich effektiver als jegliche technologische Lösung. Das ist ein sehr breites Thema, das einen „Durchschnittsmenschen“ wie mich durchaus überfordert hat. Dies noch verstärkt durch die unterschiedlichen Kulturen, aus denen die Künstler/Künstlerkollektive und Wissenschaftler stammen (China, Japan, USA, Lateinamerika, Europa); von den 15 Vertretern (14 Frauen, 1 Mann) haben allerdings fast alle einen Österreichbezug und leben/arbeiten teilweise sogar hier. Meine Erkenntnis aus der Kuratoren-Führung: Es ist bemerkenswert, wie offen insbesondere Wien in diesem Bereich mit sogenannten „Migranten“ umgeht und es ist toll zu sehen, wie unterschiedlich sich junge Menschen diesem globalen Problem annehmen und dadurch ungewöhnliche und für den Durchschnittsbesucher kaum nachvollziehbare Denkanstöße liefern. Wenn Sie also eine besondere Herausforderung suchen, sind sie hier richtig.

Essay by Walter Ritter
 

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