Handgefertigtes & Naturwunder

Handarbeit hat im Bregenzerwald einen hohen Stellenwert, beim Handwerk und auch in kulinarischer Hinsicht. Für Schmackhaftes und Wohltuendes sorgt der Herbst in reichem Maß. Welche Wunder die Natur schafft, erfährt man auf erstaunlichen Wanderwegen.
 
Handgemachtes im Werkraum Haus in Andelsbuch
Was alles machen wir von Hand? Mit dieser Frage hat sich Peter Zumthor befasst und die Ausstellung „Handgemacht“ konzipiert. In 61 Kurzfilmen zeigt der bekannte Schweizer Architekt, der auch das Werkraum Haus geplant hat, Handarbeiten. In Werkstätten, Ställen, Gärten und auf der Straße zu sehen sind Hände beim Etikettieren, Jäten, Operieren, beim Geigenspiel und vielem mehr. Geöffnet ist die Ausstellung bis 1. Oktober. / www.werkraum.at

Handgepflücktes aus Gärten und von Wiesen
Die natürliche Kraft von Kräutern nützen Bregenzerwälderinnen und Bregenzerwälder auf unterschiedliche Weise.
* „Helden in Grün“ nennt Elisabeth Breidenbrücker aus Bizau ihre Kräuter, die im eigenen Garten gedeihen. Aus den Superhelden der Pflanzenwelt, die mit eigenen Kräften – ganz ohne Zusatzstoffe – für das Wohl der Menschen kämpfen, stellt sie „verfeinerte Lebensmittel“ her, so die offizielle Bezeichnung. In der Praxis handelt es sich um Kräutersalze, Blütenzucker, Tees und Räuchermischungen. Erhältlich sind die liebevoll gefertigten Produkte in Geschäften und Apotheken im Bregenzerwald und auch in Wien und Berlin. / www.heldeningruen.com
* Kräuter und Früchte zu veredeln, ist die Leidenschaft von Oliver Huber aus Andelsbuch. Unter dem Namen „Olivers Kräuter-Veredelung“ bietet er Gewürzmischungen, Frucht- und Kräuter-Essige, Senf, Schokoladen, Gelées und Marmeladen an. Die Zutaten pflückt und sammelt Oliver selbst, in der Natur, im eigenen Garten oder in Gärten von Partnern. Sein Wissen gibt der Kräuterkundige laufend in Seminaren weiter. Seine Produkte sind im eigenen Shop in Andelsbuch sowie auf Märkten erhältlich. / www.kraeuter-veredelung.at
* Wenn es um Qualität und Nachhaltigkeit geht, macht Familie Metzler aus Egg keine Kompromisse. Also wird auch der überwiegende Teil der Kräuter, die ihren Käse verfeinern und den Pflegeprodukte aus Molke ihre besondere Wirkkraft geben, im eigenen Garten gezogen, am Hof schonend getrocknet oder zu Essenzen und Ölen verarbeitet. Familie Metzler pflegt unter dem Motte „Naturhautnah“ das Prinzip der offenen Türen. Den Schaustall, den Kräutergarten und die Kleintierkuschelzone können Besucher im Rahmen von Führungen besichtigten. / www.molkeprodukte.com

Handgerührtes von den Alpen
Zwischen Anfang und Mitte September endet die Alpsaison im Bregenzerwald. Farbenfroh geschmückt ziehen Kühe und Sennen ins Tal. Mit dabei haben sie einen großen Schatz: Den Alpkäse, der im Sommer über auf den Alpen entstanden ist. Der Hartkäse, eine Spielart des Bergkäses, gilt als besondere Spezialität. Seine fein-würzige Note verdankt er den Alpenkräutern, die die Kühe reichlich fressen und in hochwertige Milch verwandeln. Wer milden Käse bevorzugt, wählt jungen Alpkäse, der rund drei Monate gereift ist. Kräftiger schmecken Alpkäse, die 12 und mehr Monate Reifung hinter sich haben.
Erhältlich sind Berg- und Alpkäse sowie viele weitere regional erzeugte Käsespezialitäten in mehreren Geschäften und Sennereien im Bregenzerwald, im täglich geöffneten Käsehaus in Andelsbuch sowie im modernen Käsekeller Lingenau, in dem gut 30.000 Käselaibe reifen.

Wunder der Natur
* Das schiefe Haus: In Sibratsgfäll hat die Natur ein Kunstwerk der besonderen Art geschaffen: In der Parzelle Rindberg hinterließen vor einigen Jahren Hangrutschungen tiefe Spuren, unter anderem „Felbers schiefes Haus“. Ohne nennenswerte Schäden hat sich das einstige Ferienhaus 18 Meter talwärts bewegt. Heute ist es ein begehbares Objekt und gibt in der Ausstellung „Bewegte Natur“ Einblicke in die damaligen Geschehnisse. „Felbers schiefes Haus“ liegt zusammen mit sieben weiteren Stationen an der Georunde Rindberg, einem Rundweg. / http://georunde-rindberg.at
* Das Tal der Baldachine: Wer von Lingenau hinunter ins Tal der Subersach wandert, gerät ins Staunen. Im tief eingeschnittenen Flusstal befindet sich das größte Tuffgebiet Vorarlbergs, eine der wenigen Kalksinterbildungen nördlich der Alpen. In kleinen Quellgerinnen fließt das Wasser über Baldachine und Sintervorhänge steil hinab ins Flussbett der Subersach. Der rund einstündige Weg führt über gut befestigte Holzstege und Treppen durch die zauberhafte Welt der Kalkformationen. Tafeln entlang der Strecke informieren über die geologische Besonderheit.
* Die Welt der Kräuter: In Au-Schoppernau haben Menschen ein besonderes Naturjuwel gestatltet. Das Natur-Erlebnis Holdamoos beherbergt einen großen, jederzeit zugänglichen Kräutergarten. Auf dem Areal befinden sich außerdem ein kleiner See, Spazierwege, eine Hängebrücke, ein beschilderter Natur- und Landwirtschaftspfad sowie eine über 400 Jahre alte Vorsäßhütte. Im Sennhaus Au-Rehmen erhältlich sind Kräutersalze, die kundige Frauen aus den Holdamoos-Kräutern herstellen.

 

Herbsttipp: Kulinarisch wandern
Genussvolles aus der Region und Bewegung in ausgesucht schönen Landschaften kombinieren kulinarische Wanderungen, die als Tagesarrangements bei Bregenzerwald Tourismus buchbar sind. Die Wanderungen führen jeweils vom Frühstück zum Mittagessen und weiter zum Dessert. Gespeist wird in drei verschiedenen Berggasthäusern oder Restaurants.
Auf den Wegen, die ihre Ausgangspunkte in Mellau, Bezau, Schwarzenberg, Schröcken und Hittisau haben, ist man zwischen 3 ½ bis 5 Stunden unterwegs. Je nach Route sind sie bis Mitte September bzw. bis Ende Oktober buchbar und kosten inklusive Bergfahrten zwischen 39,- und 60,- Euro pro Person. Ermäßigungen gibt es für Inhaber der Bregenzerwald Gäste-Card. Diese erhalten alle Besucher, die zwischen 1. Mai und 31. Oktober 2016 drei und mehr Nächte im Bregenzerwald wohnen.

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