Brünn und seine Umgebung sind für viele Österreicher kein unbekanntes...
Zwischen dem 8. und 24. April 2016 wird die ungarische Hauptstadt zum kulturellen Mittelpunkt Europas. Neben klassischen Konzerten finden zahlreiche Opern-, Ballett-, Jazz-, World-Music-, Crossover-, Tanz- und Theaterveranstaltungen sowie Kunstevents statt. Das Festivalprogramm dreht sich auch 2016 um einige spannende Themen. Zu Ehren von Franz Liszt, der herausragenden Gestalt der ungarischen und universalen Musikgeschichte, stehen erneut Werke des Komponisten und seiner Zeitgenossen sowie Stücke, die vom Meister angeregt wurden, auf dem Spielplan. Das in Weimar entstandene Hauptwerk des Komponisten, das Oratorium Christus, erklingt in einer gemeinsamen Aufführung der Staatskapelle Weimar und des Chors des Ungarischen Rundfunks. Faust, der Verdammte, ein Werk des für seine Elektro- und Computermusik international bekannten Komponisten László Dubrovay, wurde von Liszt inspiriert. Das Publikum erlebt das Stück in der Uraufführung des Ballets Pécs, das dieses Jahr sein 55-jähriges Bestehen feiert. Am 10. April führen die jungen ungarischen Pianisten Gábor Farkas und József Balog, begleitet vom Symphonieorchester des Ungarischen Rundfunks, virtuose Konzerte des Meisters auf, und am gleichen Abend trägt der bravouröse Jazzpianist und -Komponist Kálmán Oláh Improvisationen zu Liszt-Themen vor. Béla Bartók
Im Jahre 2016 wird der 135. Jahrestag der Geburt von Béla Bartók gefeiert und mehrere Veranstaltungen des Budapester Frühlingsfestivals stehen im Zeichen dieses bedeutenden Jubiläums. Beim Eröffnungskonzert wird nach vielen Jahren Pause das Budapester Festivalorchester wieder im Festival zu hören sein, diesmal unter der Leitung des Amerikaners David Robertson und der Mitwirkung der amerikanischen Bratschistin armenischer Abstammung Kim Kashkashian, die Bartóks Bratschenkonzert spielen wird. Das Konzert der weltberühmten ungarischen Sopranistin Andrea Rost mit Kompositionen von Bartók und Kodály im Programm, mit Klavierbegleitung und Klängen von Volksinstrumenten als echte zeitgenössische Volksmusik verspricht ein Erlebnis der besonderen Art zu werden. Zu Ehren von Béla Bartók schließt das Festival mit einem Chor Fest, bei dem neun Chöre verschiedene Chorwerke des Komponisten vortragen. China meets Budapest
Das Festival weist zahlreiche Bezüge zu China auf. Die Aufführung von Puccinis Oper Turandot wird eine außergewöhnliche Vorstellung der Chinesischen Nationaloper sein, alle Darsteller, das Orchester ebenso wie der Chor, kommen aus Peking. Die Bühnenadaption von The Moon Opera, Bi Feiyus weltweit erfolgreichem Roman, wird ebenfalls von Pekinger Künstlern, dem Yabin Studio, aufgeführt. Bei diesem Werk verschmelzen der traditionelle und moderne Tanz sowie Elemente der chinesischen Oper in vollkommener Harmonie. Wu Wei aus Shanghai spielt auf seiner Mundorgel nicht nur traditionelle Melodien, sondern stellt auch durch das Verschmelzen verschiedener Musikstile und Musikrichtungen den Klang zeitgenössischer Stücke auf dem uralten – seit viertausend Jahren existierenden – Instrument vor. Im Ungarischen Nationalmuseum können Kleidungsstücke junger und arrivierter chinesischer Modeschöpfer sowie von Katti Zoób, der berühmten Designerin und Seidenliebhaberin aus Ungarn, bewundert werden.
Ungarisches Nationales Philharmonieorchester
Im April werden sich unter anderem Weltstars wie Ramón Vargas, der eine der Hauptrollen in Idomeneo, der berühmten Mozart-Oper mit turbulenter Handlung, singt, und Vladimir Galuzin, der für seine Auftritte auf russischen und italienischen Bühnen bekannt und in Tschaikowskis Oper Pique Dame zu hören ist, unter den Festival-Gästen befinden. Mit von der Partie ist auch das Orchestra Filarmonica della Scala, das von Myung-whun Chung dirigiert wird und zwei Spitzenkompositionen der symphonischen Musik präsentiert: Mozarts Sinfonie in g-Moll und Mahlers 5. Sinfonie. Das Konzert des Ungarischen Nationalen Philharmonieorchesters verspricht ein einzigartiges Erlebnis, denn nach Beethovens Klavierkonzert in c-Moll in der ersten Hälfte - gespielt von Shai Wosner aus Israel -, erklingt Rachmaninows Aleko, eine seiner ersten und selten gespielten Opern, und zwar in einer konzertanten Aufführung mit Dimitrij Uljanov, dem Solosänger der Moskauer Stanislawski-Oper in der Titelrolle. Beim neuartigen Projekt des Schwedischen Kammerorchesters werden Bachs Brandenburgische Konzerte mit extra zu diesem Anlass komponierten musikalischen Kommentaren bzw. Bearbeitungen von sechs zeitgenössischen Komponisten aufgeführt, um zu beweisen, dass die beinahe dreihundert Jahre alten Werke unser musikalisches Denken bis heute stark beeinflussen. Das Pianisten-Ehepaar Dezső Ránki–Edit Klukon widmet sein Konzert dem vor 150 Jahren geborenen Eric Satie. Das international bekannte Kodály Streichquartett spielt gemeinsam mit Bläsern der Berliner Philharmoniker selten aufgeführte Stücke von Richard Strauss, Smetana und Schubert. Imre Kálmáns 1928 in Wien uraufgeführtes Meisterwerk Die Herzogin von Chicago feiert auf dem Festival erneut sein Debüt. Die außergewöhnliche Jazzoperette ist eine echte Rarität, denn Kálmán sorgte in diesem Werk für die Erneuerung des Operettenklangs klassischer Orchester durch den Swing der 20-er, 30-er Jahre sowie durch die Zigeunermusik. Nach seinem Erfolg im Jahr 2014 kehrt der Schlagzeug-Virtuose Martin Grubinger mit einem Lieblingsstück des Publikums, Orffs Carmina Burana, auf die Bühne von Müpa zurück.
Auch Jazz ist mit dabei
Zu den Gästen des Festivals 2016 zählen des Weiteren der weltweit bekannte Jazzgitarist Ferenc Snétberger, der sein neues Album präsentieren wird, der WOMEX Artist Award 2015-Gewinner Cheikh Lô, die australische Jazz-Pianistin Sarah McKenzie, Richard Bona, der New Yorker aus Kamerun, der amerikanische Jazz-Organist, Trompeter und Sänger Joey DeFrancesco, Jeff Mills, der Techno-DJ aus Detroit, der legendäre Jazz-Saxophonist Wayne Shorter sowie einer der populärsten Jazz-Pianisten unserer Zeit, Robert Glasper.. Im Gadó Gábor International Project musizieren namhafte Musiker der franko-belgischen und ungarischen Jazz-Szene zusammen; in der Vorstellung von Martin Lubenov’s Jazzta Prasta vermischen sich Traditionen von Bulgaren, Türken, Serben und Roma sowie neuartige Harmonien mit Jazz und Manouche - das Ergebnis ist ein ganz außergewöhnlicher Gesamtklang. Das Festival bietet auβerdem einzigartige Produktionen wie die des Duos Igudesman&Joo, in der meisterhafte Kenntnis der klassischen Musik mit unwiderstehlichem Humor gepaart ist, oder die mit gastronomischen Elementen ergänzte Vorstellung Cuisine & Confessions des Ensembles Les 7 doigts de la main, das als einer der originellsten Vertreter des Neuen Zirkus gilt. Kimmo Pohjonen, Akkordeonvirtuose und charismatische Gestalt der experimentellen Musik, und seine Landfrau Minna Tervamäki, Primaballerina des Finnischen Nationalballetts, bringen ihre atemberaubende gemeinsame Produktion Bright Shadow mit, Ula Sickle und Kinshasa Electric bieten eine improvisative, auf DJ-Musik basierende kongolesische Tanzvorführung. Das Ballettensemble eines der ältesten Opernhäuser Russlands, des 1833 gegründeten St. Petersburger Michailowski-Theaters, das sowohl traditionelle russische Tanzkultur als auch innovative Bewegungskunst präsentiert, kommt mit den drei Einaktern Without Words, Duende und Na Floresta nach Budapest.
Internationales Theaterfest
Im Rahmen des Festivals richtet das Nationaltheater zum dritten Mal das Internationale Madách Imre Theatertreffen (MITEM) aus. Im Rahmen des großangelegten Theaterfestes werden sich diesmal Ensembles aus 14 Ländern vorstellen, u. a. aus Spanien, Argentinien, Frankreich, Polen, Serbien, Griechenland, Italien und Georgien. Es steht z.B. eine Tschechow-Inszenierung von Thomas Ostermeier aus Vidy-Lausanne in der Schweiz, und vom St. Petersburger Alexandrinski-Theater die Inszenierung eines Goldoni-Stücks des jungen Talents Nikolai Roschtschin im Programm. Picasso-Ausstellung
Um einen echten Leckerbissen für Kunstliebhaber handelt es sich bei der groß angelegten Picasso-Ausstellung in der Ungarischen Nationalgalerie. Die Ausstellung umfasst alle Perioden des Gesamtwerkes des katalanischen Genies, zeigt mehr als hundert Exponate, darunter Bilder, Zeichnungen und Plastiken, und stellt gleichzeitig eine eigene Konzeption dar, indem sie die ständigen Veränderungen bei der Formung der menschlichen Gestalt thematisiert. Dieses Jahr schliesst sich zum ersten Mal auch die Budapest Art Week zum Festival an, die die Liebhaber der Bildenden Kunst eine Woche lang zu Besuch in etwa 60 Museen und Galerien, zu besonderen Programmen und Führungen einlädt.Für mehr als zwei Wochen herrscht wieder Festivalstimmung in Budapest, die Passanten treffen auf verschiedene Überraschungen auf öffentlichen Plätzen und können bei einigen Produktionen sogar selbst aktiv werden, so z. B. bei der Promenade zur Festivaleröffnung oder beim gemeinsamen Chorsingen am Abschlusstag. Eine der beliebtesten und meist fotografierten Sehenswürdigkeiten des Festivals, die aus Riesenbuchstaben geformte Aufschrift BUDAPEST wird wieder zu sehen sein, und unter dem Motto Kopf hoch Budapest! verraten stadtweit umweltfreundlich gestaltete Beschriftungen Geheimnisse über charakteristische Jugendstilgebäude.
Kartenpreise von 5 bis 55 € erhältlich, alle Informationen unter www.btf.huOnline-Verkauf
Vienna Ticket Office, www.viennaticketoffice.com
Classictic, www.classictic.com
Eurotours International, www.eurotours.at
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