Zwei Jahre Entwicklungsarbeit stecken dahinter und jetzt hat Afro...
1. – 24. November 2024: Das Motto des diesjährigen Festivals ist „Grenzenlos!...“, denn die tschechische Musik kennt keinerlei Grenzen. Erleben Sie mit uns die Musik dieses Landes an den Orten, wo sie entstanden ist und durch die sie inspiriert wurde! Genießen Sie während der drei Festivalwochen den Genius loci von Brno, einer multikulturellen Stadt mit wunderbaren Baudenkmälern und einer bunten Kunst- und Gastronomieszene. Hier begründete Mendel mit seinen Vererbungsgesetzen die moderne Genetik, und das musikalische Genie Leoš Janá?ek schuf hier seine größten Werke.
Den krönenden Abschluss des Jahres der tschechischen Musik bildet das dreiwöchige Festival Janá?ek Brno 2024 mit einem umfangreichen Programm an herausragenden Musik- und Bühnenprojekten unter Mitwirkung der besten Interpreten aus dem In- und Ausland.
Das Motto des 9. Festivaljahrgangs „Grenzenlos!...“ ist durch Janá?eks Oper Die Ausflüge des Herrn Brou?ek inspiriert, in welcher der Hauptheld den Mond besucht und in einer Zeitreise ins 15. Jahrhundert zurückkehrt. Gerade mit einer neuen Inszenierung dieser Oper wird das Brünner Ensemble das Festival feierlich eröffnen. Regie führt dabei Robert Carsen, dessen Inszenierungen weltweit durch ihren Sinn für Dramatik, ihre Poetik, ihren Humor und ihre künstlerische Geschliffenheit begeistern, während den Taktstock Chefdirigent Marko Ivanovi? schwingen wird. Die Rolle des Mat?j Brou?ek wird der britische Tenor Nicky Spence übernehmen, den die Festivalbesucher vor zwei Jahren als ausgezeichneten Interpreten von Janá?eks Tagebuch eines Verschollenen erleben konnten. „Die Neuinszenierung für das Festival ist in Zusammenarbeit mit dem Teatro Real Madrid und der Staatsoper Unter den Linden Berlin entstanden, was für das Festival einen weiteren wichtigen Schritt zur Verbreitung eines weniger gespielten Werks Janá?eks auf den Bühnen der Welt unter Beteiligung herausragender Interpreten darstellt“, erläutert Ji?í He?man, der künstlerische Leiter der Oper des Nationaltheaters Brno. Die Aufführung wird am 4. Dezember auf der Streamingplattform OperaVision weltweit übertragen.
Ein fulminanter Querschnitt
Das Opernprogramm des Festivals bietet einen Querschnitt durch das Schaffen Janá?eks von seinem ersten Opernerfolg bis hin zu seinen zwei Hauptwerken. Ein besonderer Gast des Festivals ist das herausragende Ensemble der Staatsoper Unter den Linden Berlin, welches mit einer ausgezeichneten Inszenierung der Sache Makropulos unter der Regie von Claus Guth und mit Robert Jindra am Dirigentenpult aufwarten kann. Guth wurde im Rahmen der Oper! Awards 2023 zum Regisseur des Jahres gekürt. In der Rolle der Emilia Marty wird die mit zwei Grammy Awards ausgezeichnete deutsche Sopranistin Dorothea Röschmann zu erleben sein.
Die Oper Jen?fa wird von einem rein weiblichen Inszenierungsteam unter der Leitung der progressiven Regisseurin Veronika Kos Loulová und in der musikalischen Einstudierung von Anna Novotná Pešková in einer Koproduktion der Oper des Mährischen Theaters Olomouc und der Janá?ek-Oper des Nationaltheaters Brno präsentiert. Die Inszenierung ist in Zusammenarbeit mit dem Mütterzentrum Úsm?v mámy entstanden.
Die Oper Das schlaue Füchslein kann am 6. November den 100. Jahrestag ihrer Uraufführung feiern. Auf dem Festival ist sie in Gestalt einer neuen Inszenierung des Mährisch-Schlesischen Nationaltheaters unter der Regie des israelischen Choreografen Itzik Galili und unter der musikalischen Leitung von Marek Šedivý vertreten. Doch hat zum festlichen Abschluss des Festivals auch das Brünner Ensemble eine Inszenierung von Ji?í He?man und Marko Ivanovi? vorbereitet, bei der zwei herausragende Gäste zu erleben sein werden – Kate?ina Kn?žíková als Füchslein Schlaukopf und Adam Plachetka in der Rolle des Försters. Einer der Festivalabende wird David Radok und seiner Interpretation einer der beliebtesten tschechischen Opern – Dvo?áks Rusalka – gehören. Als Höhepunkt des Jahres der tschechischen Musik wird das Festival auch einige selten aufgeführte Werke präsentieren, so etwa auch die Oper Der Scharlatan des Brünner Komponisten Pavel Haas, welche 1938 im Mahen-Theater ihre Uraufführung erlebte. Bereits traditionell werden im Rahmen des Festivals auch neue Werke von Studenten der Janá?ek-Akademie erklingen.
Auch die Dramaturgie des Konzertprogramms ist ganz der tschechischen Musik gewidmet und erinnert an das erste Jahr der tschechischen Musik, welches gerade vor hundert Jahren, im Jahr 1924, begangen wurde. Neben dem dominierenden OEuvre Leoš Janá?eks präsentieren die Rezitale, Symphonie- und Kammerkonzerte somit nicht nur die Werke der großen tschechischen Komponisten, in deren Lebensdaten die für die tschechische Musik geradezu mythische Zahl Vier enthalten ist (Bedrich Smetana, Antonín Dvo?ák, Leoš Janá?ek, Josef Suk), sondern machen auch mit anderen Autoren wie etwa Janá?eks Lieblingsschüler Pavel Haas bekannt.
Dirigent des Jahres
Ein bekanntes Gesicht wird beim Festival auch Jakub Hruša sein, der zuletzt im Rahmen des deutschen Musikpreises Opus Klassik zum Dirigenten des Jahres 2023 gekürt wurde. Diesmal wird er mit seinen Bamberger Symphonikern auftreten, die sich mit einem rein tschechischen Repertoire präsentieren – Janá?eks Taras Bulba, Suks Lebensreifen sowie Dvo?áks Klavierkonzert in der Interpretation des herausragenden Pianisten Daniil Trifonov. „Es handelt sich hier um das Programm des Einführungskonzertes zum Jahr der tschechischen Musik, wie es im Januar 1924 vom Orchester des Brünner Nationaltheaters, vom Brünner Konservatorium und Orchestermitgliedern des deutschen Theaters aufgeführt wurde“, erklärt dazu der Dramaturg des Konzertprogramms Ji?í Zahrádka.
Das Orchester der Janá?ek-Oper des Nationaltheaters Brno unter der Leitung von Robert Kružík wird zusammen mit dem Violinisten Jan Mrá?ek und dem Tschechischen philharmonischen Chor ein Programm mit Werken von Komponisten präsentieren, die mit der Stadt Brno in Verbindung stehen. Auf dem Programm stehen Janá?eks Wanderung einer kleinen Seele, Beschwörung der Zeit von Miloslav Ištvan und Der Blumenstrauß von Bohuslav Martin. Als besonderer Gast wird sich die Staatskapelle Berlin nicht nur im Rahmen der Inszenierung der Sache Makropulos, sondern auch mit einem eigenen Konzert unter der Leitung ihres neuen Chefdirigenten Christian Thielemann präsentieren.
Die Brünner Villen sind nicht nur architektonische Kleinode, sondern bieten im Rahmen des Festivals ein außergewöhnliches Umfeld für außergewöhnliche musikalische Erlebnisse. Als neuer Veranstaltungsort neben den Villen Tugendhat und Löw-Beer kommt dieses Jahr auch die Villa Stiassni hinzu. In den Räumlichkeiten des Mahen-Theaters und des Theaters Reduta werden wiederum Kammerkonzerte mit herausragenden Interpreten wie Josef Špacek, Adam Plachetka, dem Pavel Haas Quartet und anderen zu erleben sein. Das britische Navarra String Quartet wird zusammen mit dem Tenor Nicky Spence und der
Pianistin Lada Valešová ein herausragendes Werk des tschechischen Liedschaffens präsentieren – das Klavierquintett mit Tenorsolo Fata Morgana von Pavel Haas.
Ein untrennbarer Bestandteil des Festivals sind auch Chor- und Folklorekonzerte. So werden die Konzertprogramme „Im Rausch der Lieder“ und „Janá?ek war überall“ an Janá?eks enge Beziehung zur mährischen Volksmusik erinnern.
Neben dem Hauptprogramm wird es eine ganze Reihe von begleitenden Veranstaltungen geben. Dazu gehören die schon traditionellen Ausstellungen im Leoš-Janá?ek-Haus und in den Theatergebäuden, dazu wird es Einführungen vor den Vorstellungen oder Diskussionsrunden im Anschluss daran geben. Das Touristische Infozentrum bietet geführte Spaziergänge durch die Stadt auf den Spuren Janá?eks, oder Sie können einen Ausflug in Janá?eks Geburtsort Hukvaldy unternehmen. Erstmals finden sich im Begleitprogramm auch vier abendliche Jazzkonzerte in den Räumlichkeiten der funktionalistischen Kaffeehäuser ERA und Zeman.
Der besondere Stellenwert des Festivals Janácek Brno 2024 wird auch durch seine visuelle Gestaltung unterstrichen, welche ausgehend vom Motto „Grenzenlos!...“ von Petr Sís direkt für das Festival entworfen wurde: „Ich hatte das Gefühl, dass der Wind, der über der Walachei und der Lachei wirbelte, den jungen Leoš Janá?ek mit sich gerissen hat, um ihn durchs Leben zu tragen. Am musikalischen Himmel war er ein Wölkchen von ganz eigenem lyrischem Charakter, und seine Gefühlslandschaft lässt sich vielleicht überhaupt nicht wirklich mitteilen...“ Der Künstler hat auch die Festivalgrafik zum 100. Jahrestag der Oper Das schlaue Füchslein geschaffen.
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