Kroatisches Inselhüpfen

Das Land der tausend Inseln, wird Kroatien auch genannt und wählt man als Urlaubsdomizil die Region Kvarner, so ist man schon mittendrin. Mit den Inseln Krk, Rab, Cres und Lošinj hat man die größten im Kvarner ausgemacht und sie alle sind mit dem Boot in Tagesausflügen gut zu erreichen. Ein gutes Basislager dafür ist die Insel Krk, die mit ihrem entzückenden Hafen in der gleichnamigen Hauptstadt nicht nur als Startplatz für die Ausflüge fungiert, sondern vor allem so richtig Lust auf Urlaub macht.
Die Bootstouren bedienen unterschiedliche Interessen: ein Stadtrundgang auf Rab, ein Zwischenstopp bei den Tausend Jahre alten Olivenbäumen oder einfach nur „Schifferl fahren“ und den Blick über das endlose Wasser genießen.

Die Kvarner Bucht erstreckt sich östlich des bergigen Naturparks Ucka von der Opatija Riviera und Rijeka mit seinem Umland über die Inseln Cres, Krk, Lošinj und Rab bis zu den Rivieras von Crikvenica und Novi Vinodolski. Nicht zu vergessen das gebirgige Hinterland mit Gorski Kotar und dem Nationalpark Risnjak. Die Kvarnerbucht zählt zu den klimatisch mildesten Gebieten der Adria und ist durch den Berg Ucka von kalten Nordwinden geschützt. Durch die ausreichenden Niederschläge im Herbst ist die Region sehr grün und die üppige Vegetation ist auffällig.

Natur pur
Die kroatischen Insel bestechen immer noch mit Ursprünglichkeit und lokalem Colorit, obwohl in den touristischen Ecken alles da ist, was das Urlauberherz so begehrt. Alle Strände in Kroatien sind in öffentlicher Hand, was die Pflege nicht gerade leicht macht, aber trotzdem fanden wir bei unserer Tour durchwegs saubere und ansprechende Bademöglichkeiten vor. Die Strände sind in der Vorsaison, die jeweils bis zum 15. Juni geht, kostenlos zu benützen, danach wird eine Gebühr zwischen 10,00 € bis 15,00 € pro Strandset fällig.
Große Hotels reservieren für ihre Gäste Liegen an den nächstgelegenen Strandabschnitten, die aber ebenfalls kostenpflichtig sind. Beim Viersterne Hotel Malin in Melinska sind das13 € pro Tag für zwei Liegenstühle und 1 x Sonnenschirm, aber dafür braucht man auch nur wenige Schritte durch den Hotelgarten, um am Strand zu liegen und den Blick über das Meer schweifen zu lassen.
Der Strand im Städtchen Malinska ist in einzelne Abschnitte unterteilt und wechselt zwischen betonierten Flächen und grobem Kiesel. Badeschuhe sind empfehlenswert, aber wer genau schaut, findet auch immer wieder Abschnitte, wo sich der Kiesel bis weit ins Meer hinein erstreckt.  Der unschätzbare Vorteil der sandfreien Strände ist das glasklare Wasser, das von der türkisblauen Oberfläche bis auf den Grund sehen lässt.

Lange Geschichte
Wer neben dem Meer noch ein bisschen Mehr sehen möchte, heftet sich auf geschichtliche Spuren und wird schnell fündig. Die gleichnamige Inselhauptstadt auf Krk blickt auf eine mehr als 2.000 Jahre Geschichte zurück. Das Franziskanerkloster auf der vorgelagerten Insel Košljun gilt überhaupt als kulturelles Kleinod.
Streift man durch die kleinen Gässchen der Hauptstadt, so findet man ein buntes Gemisch aus lokalen Geschäften und Touristenshops und der Mix vermittelt das richtige Urlaubsfeeling. Es findet sich auch ein Laden mit „Cevapcici to go“, aber die sind so köstlich, dass man sich lieber Zeit nehmen sollte, anstatt sie beim Gehen hastig zu verspeisen. Denn Genuss und nicht Magen füllen ist deren Anspruch. Die Stadt Krk und der alte Stadtteil sind von einem Mauerwerk umgeben, das zusammen mit dem Stadttor und der Stadtfestung die Innenstruktur der Stadt bestimmt. Ein bis heute erhaltener Verteidigungspunkt ist unter anderem das Kastell der Fürsten Frankopan auf dem Kamplin-Platz, das neben geschichtlichen Informationen auch noch einen grandiosen Rundum-Blick weit über das Meer bietet. Anschließend in den Dom von Krk, errichtet im 5. Jh., und man hat schon ziemlich viel Geschichte geschnuppert. Zu Ehren der Frankopanen wurde sogar eine eigene Torte kreiert, die man nur als „superb“ bezeichnen kann und die zu einem Urlaub im Kvarner unbedingt dazu gehört.

Küsten, Wein und Kulinarik
Krk verfügt über 200 Küstenkilometer und die Insel zeigt sich durchaus vielfältig: Wälder, Obst-, und Weingärten, Olivenhaine und endlos erscheinende Steinmauern prägen das Bild. Badeurlauber finden genauso das ihre, wie Radfahrer oder Kulturfreunde. Und die Kulinarikfans sowieso, denn neben den Cevapcici, die jeder Urlauber als erstes sucht, Lamm  und dem traditionellen Eintopf, der Stunden im und am Feuer köchelt, kommen dort die Schätze des Meeres in zahlreichen Variationen auf den Tisch. Scampi-Tartare, Tintenfischsalat und natürlich Fisch sind Fixpunkte auf der Karte. Immerhin schwimmen 360 Fischarten in der kroatischen Adria,

Den vinophilen Urlaubern sei der Weinort Vrbnik im Osten der Insel ans Herz gelegt. Die außergewöhnliche, auf einem Hügel liegende Altstadt aus Naturstein, ist fast irrgartenähnlich angelegt und darf die kleinste Straße der Welt (43 cm breit) ihr eigen nennen. Typisch für die Region ist die Weinsorte „Vrbnicka Žlahtina“, die auch gut zur Meeresküche passt.