4. Dezember 2024 bis 23. Juni 2025. Anlässlich des 200. Geburtstags von...
Slowenien hat sich binnen kürzester Zeit zu einem kulinarischen Hotspot entwickelt. Die Hauben und Sterne regnen nur so auf die gastronomischen Hochburgen herab und bescheren dem Land eine neue kulinarische Identität.
Als Österreicher ist man gute Küche gewohnt und erwartet diese auch im Ausland. Der Urlaub wird vermehrt nach kulinarischen Gesichtspunkten geplant und da ist man in Slowenien schon sehr gut aufgehoben. Starten könnte man, so wie wir es gemacht haben, in Maribor, wo nach drei Stunden Fahrt von Wien aus dann gerade Mittagszeit ist. Ein guter Tipp ist das Restaurant Fado, das mit innovativer slowenischer Küche aufhorchen lässt. Die eingelegten Roten Rüben mit Buratta sind ein Hit, ebenso wie Štrukli, ein Topfenstrudel, der gebacken oder gebraten serviert wird und sowohl als Hauptspeise, als auch in der Suppe gegessen wird. Das traditionelle Gericht ist ein klassischer Vertreter der hiesigen Küche. www.fudo.si
Nach einem Stadtrundgang durch die Universitätsstadt mit 17 verschiedenen Fakultäten, einem Besuch der Kathedrale St. Johannes der Täufer und des Besuchs der ältesten Rebe der Welt, geht es weiter nach Ljubljana. Doch zuerst noch ein Wort zur ältesten Rebe, die auf 400 Geschichte zurückblick: Ihre „Tochter“ lebt am Cobenzl in Wien.
Dinieren auf der Burg
Doch zurück nach Ljubljana, wo auf der Burg im Restaurant Strelec Igor Jagodic Außergewöhnliches kocht. Die Gerichte kommen fast ausschließlich als kleine Häppchen auf den Tisch und hier wird mit viel ausgefallenen Kombinationen gearbeitet. Kozice ist eine von vielen Vorspeisen und besteht aus Mais, Feigen und Zitrusfrüchten und besticht durch die unterschiedlichen Geschmackskomponenten. Oder Testenina, das dann als Pasta, gereifter Käse, Eierschwammerl und Sellerie daherkommt. Das Degustationsmenü mit fünf Gängen entwickelt sich dann zumindest zu einem achtgängigen Dinner und da sind die Petit Fours am Ende noch nicht mal mitgezählt.
Der Blick von der Burg, an einem warmen Tag auch vom Outdoor-Bereich des Restaurants möglich, ist dann das Dessert – nach dem eigentlich Dessert. Aufmerksamer Service, eine gute Weinbegleitung und das Ambiente am Berg sorgen für ein besonderes Kulinarik-Erlebnis. www.restavracija-strelec.si
Die unvergleichliche Ana Roz
Und dann Ana Ros: Die Ausnahmeköchin, die sich über drei Sterne freuen darf, und als weltbesten Köchin (2017)gehandelt wird, hat in Ljubljana eine „Dependance“, in der nach Sellerie, Apfel, Kefir Rosenwasser, Lorbeer und Kirschöl. Ein Traum, der zeigt, was kreative Köche zustande bringen. Rozs Mitarbeiter zeichnen sich durch besondere Fachkenntnisse aus, die sie auch bei jedem Gang unaufgefordert kundtun, sodass man als Gast genau weiß, was denn nun alles im jeweiligen Gericht drinnen ist. Und das sind nicht all zu viele Zutaten, denn das Grundprodukt soll im Mittelpunkt stehen und nicht durch Chichi zugedeckt werden. Jaz heißt ihr Lokal, was so viel bedeutet wie „ich“ und genau das wird dort geboten: Reinste Küche a la Ana Roz. Auch wenn sie nicht immer da ist. sjaz.anaros.eu/
Müßig zu erwähnen, dass Ljubljana eine lebhafte Stadt ist, die viele Möglichkeiten bietet: Sightseeing, Kultur, Shopping und – natürlich – Kulinarik. Besonders erwähnenswert ist auf jeden Fall die Architektur der Stadt, in der sich Josef Plecnik, als einer der zwei Hauptarchitekten in zahlreichen Bauten verewigt hat. Geht man durch die Stadt, ähnelt sie in manchen Teilen einer stringenten architektonischen Choreografie, die an Otto Wagners Wien erinnert.
Köstlich speisen, ausgezeichnet wohnen – das Hotel DAM
Unser eigentliches Ziel ist aber Nova Gorica, die, gemeinsam mit dem italienischen Gorica, Kulturhauptstadt 2025 sein wird. Dort speisen am Abend im Boutiquehotel DAM, das von JRE Koch Uroš Fakuc geleitet und bekocht wird. Und was uns dort dann erwartet, sprengt alle Vorstellungskraft köstlicher Küche. Das etwas außerhalb der Stadt gelegene Fine Dining Restaurant ist ein echter Geheimtipp für Goodies. Tolles Ambiente, das einem Wohnzimmer gleicht, außergewöhnliche Küche mit Kombinationen, die in Staunen versetzen und ein Gastgeber, der mit Leidenschaft bei der Sache ist. Und auch bei den Gästen, denn er leitet das Hotel gemeinsam mit seiner Familie und ist stets präsent. Gut, dass es das Hotel gibt, denn . nach einem mehrgängigen Menü mit exklusiver Weinbegleitung hat keiner mehr so recht Lust, noch nach Hause zu fahren. Das da wäre, das Menü: Als Einstieg gibt es ein selbstgebackenes Brot, das eigentlich sonst nichts mehr braucht. OK, Butter vielleicht, aber das war es dann auch schon. Dazu kommt aber dann noch ein Rosmarinbrot, das in einen Zweig gesteckt, serviert wird. Anschließend ein Risotto, Garnelen aus der Adria mit mediterranen Kräutern dampfgegart und dann Forelle mit Roten Rüben, Meerrettich-Gel und Hüttenkäse. Klingt relativ simpel, schmeckt aber königlich. Genauso wie der Octopus mit Lemon Püree. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt des Kulinarik Bogens an diesem Abend, aber keine Beschreibung würde dem tatsächlichen Genuss standhalten. Die anschließende Nächtigung in den edlen Zimmern, wo alles hochwertig ausgestattet ist, ist dann der krönende Abschluss. Aber was sollen wir sagen: „Fahren Sie einfach hin und überzeugen Sie sich selbst von den Köstlichkeiten der slowenischen Küche. Müßig zu erwähnen, dass auch das Frühstück im Hotel DAM anders ist, als anderswo. Ein fixer Zeitpunkt - bei uns war es acht Uhr, wird festgelegt und dann erwartet die Gäste ein einladend gedeckter Tisch, auf dem schon alles angerichtet ist. Alles, was ein Frühstück im Urlaub köstlich und genussvoll macht. Ach was, fahren Sie hin - wie wollen nicht noch mehr schreiben.... www.damhotel.si
Wer das Auto stehen lassen möchte, ist auch mit dem Zug gut unterwegs: Von Wien aus in rund sechs Stunden direkt nach Ljubljana, und dann mit den örtlichen Bussen weiter. Immer mit einem Zwischenstopp und einem kulinarischen Taste. So sieht Urlaub in Slowenien aus!
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