Nationalbibliothek 2025

Im ersten Halbjahr 2025 lädt die Österreichische Nationalbibliothek zu einer spannenden Ausstellungsreihe in ihre Museen. Den Anfang macht die große Sonderausstellung "Ein Jahrhundert in Bildern. Österreich 1925-2025" im Prunksaal, die ab 13. März gleich drei Jubiläen thematisiert: 80 Jahre Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus, 70 Jahre Staatsvertrag und 30 Jahre EU-Beitritt. Anhand herausragender Fotografien aus den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek wird die Entwicklung von den Anfängen der Republik bis zur Gegenwart erzählt. Einem anderen Heimatbegriff widmet sich ab 24. April das Literaturmuseum: Die Schau "Woher wir kommen. Literatur und Herkunft" wirft einen Blick auf die Geschichte und Wurzeln von Schriftsteller*innen  und erörtert, wie stark Literatur und Identität miteinander verwoben sind. Ab 12. Juni widmet sich das Papyrusmuseum mit der Ausstellung "Die Macht der Worte. Herrschaft und kulturelle Vielfalt im antiken Ägypten" dem jahrtausendealten Austausch zwischen Sprach- und Kulturkreisen, der das kulturelle Gedächtnis im vielsprachigen Ägypten der Antike prägte.
 

Barocke Pracht in Gebärdensprache
Die Österreichische Nationalbibliothek ermöglicht, getreu ihrer Vision 2035 "Wir öffnen Räume", allen Menschen den Zugang zu Wissen und Kultur. Ab Jänner 2025 finden jeden ersten Freitag in jedem zweiten Monat um 15 Uhr Führungen in Gebärdensprache im Prunksaal statt. Jede Führung widmet sich einem besonderen Thema. Am 3. Jänner steht die barocke Pracht des Bibliothekssaals im Mittelpunkt. Am 7. März geht es um die sichtbaren und unsichtbaren Frauen, die in diesem einzigartigen Raum ihre Spuren hinterlassen haben. Ein/e Gebärdensprachdolmetscher*in begleitet durch eine der eindrucksvollsten historischen Bibliotheken der Welt. Tickets sind ab sofort erhältlich.

Das Falkodil vom Nil
Falkodil? Wer dieses besondere Tier noch nicht kennt, sollte im Jänner die Führung mit Workshop im Papyrusmuseum besuchen. Dort erfahren Kinder mehr über die göttlichen Tiere, die den Ägypter*innen heilig waren. In einer weiteren Führung gerät der Sonnengott in Not. Kleine Detektiv*innen helfen dem Krokodil Kleo, den Übeltäter zu entlarven und die Sonne wieder zum Strahlen zu bringen. Im Globenmuseum steht eine Entdeckungsreise zum Ursprung der Schokolade auf dem Programm. Und da für 300 Millionen orthodoxe Christen Weihnachten erst am 6. Januar gefeiert wird, gibt es im Literaturmuseum Anfang Jänner noch die Führung mit Workshop "Weihnachten für Bücherfans".

Die Gegenwart ist gespenstisch
Noch bis zum 12. Jänner zeigt das Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek die Foyer-Ausstellung zum 100. Todestag von Franz Kafka. Gezeigt werden Zeichnungen von Nicolas Mahler, Comiczeichner und künstlerischer Leiter der Schule für Dichtung. Für die Ausstellung greift er auf Kafkas Briefe und Tagebücher zurück, die groteske Einblicke in die bewegte Gedankenwelt eines ambivalenten Menschen geben, und überträgt sie ins Comic-Format.

Samt und Zobel
Siegmund Freiherr von Herberstein bereiste im 16. Jahrhundert als Gesandter des Hauses Habsburg ganz Europa, unter anderem auch den Hof des Moskauer Großfürsten. Seine Tätigkeit als Diplomat beeinflusste auch sein äußeres Erscheinungsbild. Ungewöhnlich ist, dass er seiner 1560 in Wien gedruckten Autobiografie sechs ganzseitige Holzschnitte zur Selbstinszenierung beifügte, die ihn in prächtigen Gewändern zeigen – getragen bei Audienzen an den Höfen verschiedener Herrscher. Dieses "besondere Objekt" ist ab 14. Jänner im Prunksaal zu sehen. Ein kostenloser Expertenvortrag am 21. Jänner um 18 Uhr stellt das Buch näher vor.
 
PRUNKSAAL: SONDERAUSSTELLUNG
Die Österreichische Nationalbibliothek präsentiert noch bis 26. Jänner eine Auswahl aus ihrer einzigartigen Bruckner-Sammlung. Die Sonderausstellung "Anton Bruckner. Der fromme Visionär" im Prunksaal zeigt den Komponisten als facettenreiche Persönlichkeit im Spannungsfeld sozialer Gegensätze und als kühnen musikalischen Neuerer. Neben seinen Hauptwerken werden auch biografische Stationen vorgestellt, die das kulturelle Leben im 19. Jahrhundert beleuchten. Vertiefte Einblicke in das Leben und Werk dieses prägenden Komponisten bieten Führungen donnerstags um 18 Uhr und sonntags um 15 Uhr. Tickets können bequem online gebucht werden. 

Literarische Soiree
In der Literarischen Soiree am 29. Jänner diskutieren Autor*innen, Kritiker*innen und Literaturwissenschafter*innen mit Dr. Bernhard Fetz, Direktor des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek, über aktuelle Neuerscheinungen auf dem internationalen Buchmarkt und geben Leseempfehlungen. Fundierte Analysen, leidenschaftliche Literaturkritik und lebhafte Debatten erwarten das Publikum. Moderiert wird das Gespräch von Ö1-Kulturredakteurin Christine Scheucher. Die Soiree wird anschließend in der Ö1-Sendereihe "Passagen" ausgestrahlt. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

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