Der Weltfrauentag bringt Außergewöhnliches: Die Kaffeehaus-...
Im Sommer 2024 hatte ich es schon „angedroht“ (Kultur-Rausch im Donautal): Aufgrund des überaus günstigen Kombitickets für die Kremser Kunstmeile, deren Institutionen unmöglich innerhalb eines Tages lückenlos abgearbeitet werden können, würde der geneigte Leser wohl den einen oder anderen weiteren Bericht über die Kunstmeile über sich ergehen lassen müssen. Und so habe ich diesmal die Landesgalerie Niederösterreich für einen Kurzbericht ausgesucht – 2020 wurde der architektonisch unheimlich interessante Neubau eröffnet (neben zwei Awards 2019 im Jahr 2020 als „bestes Bauprojekt Österreichs aus Transportbeton“ ausgezeichnet) und bietet alles, was man sich von einem modernen Museumsbetrieb wünschen kann.
Bis Ende April läuft noch die Ausstellung des Würdigungspreisträgers 2024 J. Kern, deren großformatige Aktdarstellungen in die der österreichischen Tradition nach Schiele und Klimt gestellt werden (lt. Website der Landesgalerie). Imposant, aber für mich nicht so ganz nachvollziehbar, erinnern sie mich im Stil persönlich eher an eine Replik der szt. neuen Sachlichkeit aus den 1920er Jahren. Erst in seinen Selbstporträts und in seinem bildhauerischen Werk gewinnen die Arbeiten immer mehr an Kontur und Originalität, in Summe sehenswert.
Ein ganzes Stockwerk wird der niederösterreichischen Ausnahmefotografin E. Mejchar gewidmet, Anlass dazu ihr 100.Geburtstag. Von ihren Architekturaufnahmen bis zu außergewöhnlichen experimentellen Arbeiten gibt die Ausstellung Einblick in das Lebenswerk der Künstlerin und stellt sie als Person und ihre Techniken in den Fokus (noch bis Mitte Februar).
Im Erdgeschoß eine raumausfüllende Installation der irischen Künstlerin C. Morgan zum Thema Beziehung zur Natur, Bedrohung und Destabilisierung der Lebensräume durch den Menschen (übrigens ihr erster Auftritt in Österreich – noch bis Mitte März)
Und nicht zu vergessen auf die umfangreichen Sammlungen des Landes Niederösterreich, inzwischen mehr als 100.000 Arbeiten, hpts. Österreichischer Provenienz, vom Mittelalter bis zur Neuzeit, mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Wachau-Sammlung, Anton- Hanak- Skulpturen usw.), die natürlich nur zum kleinen Teil gezeigt werden können (alternierend).
Ein durchaus angenehmer Nachmittag!
Essay by Walter Ritter
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