Osterbräuche in Kärnten

Von Palmkatzerln, Ratschen, Böllerschüssen und Osterjausen. Von wegen immer nur Eier suchen. In Kärnten wird das Osterfest mit vielen eindrucksvollen Traditionen gepflegt, die einerseits mit althergebrachten Bräuchen und anderseits mit gutem Essen und Familien-Rezepten zu tun haben. Nach dem Fasten wird mit deftigen Spezialitäten und süßen Verführungen gefeiert, werden alte Geschicklichkeitsspiele und traditionelle Wanderungen durchgeführt. Und das macht die Ostertage nicht nur für Urlauber besonders reizvoll.
Den Winter verabschieden und die Vorboten des Frühlings begrüßen, dies hat in Kärnten eine lange Tradition. Wenn dann noch das Osterfest vor der Tür steht, lebt zudem altes Brauchtum auf. Es wird gebastelt, gekocht gebacken und gemeinsam gefeiert. Bereits in der Karwoche stehen viele Vorbereitungen auf dem Programm. Am Palmsonntag tragen die Kinder ihre Palmkatzerlzweige für die Segnung in die Kirche. Diese „Palmbuschen“, wie sie im Dialekt auch heißen, sind aus Zweigen der Weide zu langstieligen Besen zusammen gebunden und werden mit Süßigkeiten und Salzbrezeln behängt. Davon Naschen ist aber erst nach der Messe erlaubt. Vor allem in Oberkärnten ist dieser Brauch noch heute populär, zu dem auch gehört, dass die geweihten Gebinde in die Erde gesteckt oder im Herrgottswinkel in der Stube aufgestellt werden, um damit Unheil vom Haus abzuwenden.
Grün geht es dann am Gründonnerstag zu, wenn der traditionelle Mittagstisch aus Spinat mit Rösterdäpfeln und Spiegelei besteht. Gläubige Kärntner besuchen abends die Messe zum “Letzten Abendmahl“. Danach verstummen die Kirchenglocken für drei Tage. Den Kindern erklärt man die Stille traditionell so, dass die Glocken nach Rom fliegen. In dieser Zeit ersetzen hölzerne Ratschen das Glockengeläut, was vor allem bei den Karfreitagsprozessionen der Brauch ist. Wie bedeutend diese Ratschen für die Kärntner sind, zeigt die Aufnahme in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO.

 

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