Bayern für Body and Soul. Lang vor Erfindung des Begriffs Wellness...
Der Kreis der Künstlergruppe des „Blauen Reiter“ zählt zu den wichtigsten Erneuerungsbewegung der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts. Viele bedeutende Werke waren über einen langen Zeitraum verliehen und sind nun wieder an ihrem angestammten Platz im Lenbachhaus in München zurückgekehrt. Ab März 2016 ist wie weltweit größte Sammlung von Bildern der bedeutendsten Künstlergruppe der Avantgarde in den neu gestalteten Räumlichkeiten des Lenbachhaus wieder als Dauerausstellung zu sehen.
Ein eigener Raum widmet sich dem Almanach des Blauen Reiter aus dem Jahr 1912. Der Blaue Reiter war ursprünglich der Name eines als Jahrbuch geplanten Almanachs der Künstler Wassily Kandinsky und Franz Marc. Der Almanach gilt als eine der wichtigsten Künstlermanifeste der modernen Kunst in Europa und macht deutlich, dass die Künstler mit ihrer Kunst auch Botschaften und politische Ideen vermitteln wollten. Volkskunst, Kinderkunst, ägyptische Schattenbilder, afrikanische Schnitzereien oder bayerische Hinterglasbilder sollten gleichberechtigt neben den Kunstwerken alter europäischer Meister oder der aktuellen Avantgarde stehen. Ein eigener Raum ist deshalb dem Almanach und seinen Bildwerken gewidmet. Es wurde digitalisiert und kann auf diese Art durchgeblättert werden.
Mit der Zeit avancierte der Begriff „Blauer Reiter“ als Name für die Ausstellungsgemeinschaft der modernen Kunst, welche selbst als Expressionisten verstanden werden wollten. Die Vereinigung bestand von 1911 bis 1914 und löste sich mit Beginn des zweiten Weltkrieges auf.
Weitere bedeutende Mitglieder des „Blauen Reiter“ waren neben Wassily Kandinsky und Franz Marc, dem Maler der Tiere, außerdem Paul Klee, einer der bedeutendsten bildenden Künstler der Moderne des 20. Jahrhunderts, August Macke, ein berühmter Maler des Expressionismus, Alfred Kubin, der österreichische Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator, die beiden russischen Maler des Expressionismus Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin sowie die Lebensgefährtin von Kandinsky Gabriele Münter, ebenfalls eine Künstlerin des Expressionismus.
Viele Werke verdankt das Lenbachhaus der großzügigen Stiftung von Gabriele Münter, welche anlässlich ihres 80. Geburtstages dem Lenbachhaus über 1000 Werke des „Blauen Reiter“ vermachte. Mit dieser großzügigen Schenkung wurde das Lenbachhaus ab 1957 zu einem Museum von Weltrang. 1965 wurde die Stiftung durch weitere bedeutende Werke der Künstlergruppe ergänzt. Unter den Werken befinden sich Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen, Skizzenbücher, Hinterglasbilder, Druckgrafiken und zahlreiche Arbeiten auf Papier.
Von 08. März bis 12. Juni beherbergt das Lenbachhaus außerdem die museale Einzelausstellung „Electric Ladyland“ der Münchner Künstlerin Michaela Melián. Sie ist bildende Künstlerin und Musikerin, Gründungsmitglied der Band F.S.K. und hat seit 2010 eine Professur für Zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg inne. In ihren multimedialen Rauminstallationen, welche Filme, Fotografien, Zeichnungen, Objekte, Musik und Texte einschließen stellt Melián Fragen nach der Historizität von Orten, nach Gedächtnis und Sprache.