1150 Jahre Oberstaufen

Post vom Bayernmädl

Berühmt ist der pittoreske Ort im bayerischen Allgäu heute wegen der ausschließlich hier praktizierten Schroth-Kur. Ein Naturheilverfahren nach Johann Schroth, welches in Verbindung mit dem in Oberstaufen herrschenden heilsamen Klimas Atemwegs-, Herz-, Gefäß- und Kreislauferkrankungen vorbeugt. Die regenerative Kur wird seit 1949 in Oberstaufen durchgeführt und natürlich im Rahmen des Jubiläums in den Wochen vom 11. bis 30. März besonders thematisiert. Oberstaufen ist Deutschlands einziges Schroth-Heilbad, seit 1969 anerkannter Heilklima-Kurort und feiert seinen Geburtstag dieses Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen.

Existiert hat die damals noch "Stoufun" genannte Siedlung bereits bei den Kelten und Römern und ist somit eine der ältesten schriftlich belegten Siedlungen im Allgäu. Während des Mittelalters erlangte es Bedeutung aufgrund seiner Lage an der mittelalterlichen Salzstraße von Hall in Tirol an den Bodensee. Vom 15. bis 19. Jahrhundert wurden die Salzfässer von den so genannten "Säumern" auf dem Landweg über Oberstaufen transportiert, um später vom Bodensee aus in die Schweiz verschifft zu werden. Alljährlich am 30. Juni fährt ein historischer Salzzug mit alten Pferdefuhrwerken und Kutschen von Immenstadt nach Oberstaufen. Feierlich umrahmt von Trachtentänzen und Blasmusik. Das ganze Jahr über findet man den Gebirgstrachtenverein und die Volkstanzgruppe auf zahlreichen Veranstaltungen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den typischen, aufwändigen goldbestickten Radhauben der Frauen.

Im Jahr 1635 ging der schwarze Tod um in Oberstaufen. In Gedenken daran findet jedes Jahr am Fasnachtsdienstag, den Fasnatsziestag, wie er in Oberstaufen genannt wird, ein großer Umzug statt, im Verlauf dessen eine Fahne durch den Markt getragen wird. Die Bewohner hatten sich auch nach der Pest nicht mehr auf aus dem Haus getraut, bis die Burschen mit Trommeln und Pfeifen mit der Bürgerfahne durch die Straßen zogen, um die Leute wieder aus den Häusern zu locken. Der Herr auf Burg Staufen errichtete im Anschluss daran die Pestkapelle in Weißach und ordnete an, dass die Fahne in Zukunft jedes Jahr durch den Markt getragen werden solle und der Tag in froher Gemeinschaft zu feiern sei. Am 13. Februar 2018 kommt die Fahne bereits zum 383sten Mal zum Einsatz.

Als Auftakt für das Jubiläumsjahr erinnerte das Schneeschuh-Festival im Januar an den 1. Ski-Weltcup der Damen, der vor 50 Jahren hier ausgetragen wurde. Bis in die 90er Jahre war Oberstaufen Gastgeber des Skicircus, heute ist es ein bei Familien und Wintersportlern  geschätztes Winterziel.

Im Verlauf des Jahres folgen zahlreiche weitere Veranstaltungen im touristischen Zentrum des ersten Deutsch-Österreichischen Naturparks Nagelfluhkette. Höhepunkt ist das Festwochenende vom 03. bis 05. August mit Bieranstich und Blasmusik. Ein weiteres Brauchtumsereignis, welches jedes Jahr stattfindet ist der Georgiritt. Mehr als 50 Reiter mit ihren festlich geschmückten Pferden sammeln sich in Steibis am Dorfbrunnen, um dann zu den Klängen der Blasmusik zum Denkmal von St. Georg zu reiten. Dort findet zu Ehren des Drachentöters und Schutzheiligen der Pferde, Reiter und Hufschmiede ein Gottesdienst statt.

Ein großes Ereignis, nicht nur im Jubiläumsjahr, ist der alljährlich zelebrierte "Oberstaufener Viehscheid" Mitte September, bei dem es sich wohl um das fröhlichste Fest der Region handelt. Am 14. September bringen die Hirten rund 1000 Rinder von ihrem Sommerquartier wieder hinunter ins Tal. Dort werden sie mit Tanzmusik und einem großen Fest in Empfang genommen.

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