Im ersten Halbjahr 2025 lädt die Österreichische Nationalbibliothek zu...
Das Waldviertel ist eine mystische Gegend und ein Geheimtipp zugleich. Eine raue, aber faszinierende Landschaft und Menschen, die dort tief verwurzelt sind. Vermutlich ist das mit ein Grund, warum regionale Projekte dort so gut gedeihen.Ein Beispiel dafür ist die Initiative „Handwerk & Manufaktur“, die Betriebe in den Fokus stellt, die regionales Handwerk betreiben und dabei gleichzeitig einen Gegentrend zur Wegwerfgesellschaft setzen.
Das Fundament dafür ist die Handwerkstradition des Waldviertels, wo auch heute noch, in Zeiten der Automatisierung und Rationalisierung, das Handwerk – vor allem basierend auf den Materialien Holz, Stein, Glas und Textil – hochgehalten wird. Dazu kommen Spezialisten wie Perlmuttdrechsler, Sonnenuhrenproduzenten, Schmiede oder Korbflechter.
Echt muss es sein, darauf legen die Waldviertler großen Wert und zwar genauso echt, wie die Menschen selbst dort sind.
Patchwork verhilft Altem zu neuer Verwendung
Eine davon ist die Stoffzauberei von Brigitte Cerny. Sie vermitteln bei ihren Kursen nicht nur leicht umsetzbare Anleitungen für die Fertigung schöner Näharbeiten, sondern vor allem werden die neuen Stücke aus alten Stoffen genäht. Patchwork nennen es die einen, Brigitte Cerny sagt Flickwerk dazu. Gleichzeitig bietet sie auch einen Reparaturservice für Nähmaschinen an. In ihrem heimeligen Geschäft in Zöbing bei Langenlois entstehen Schürzen, Kindersachen, Krabbeldecken und Kinderrucksäcke. Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit ergeben damit eine perfekte Symbiose. www.stoffzauberei.com
Stockerl bauen
Holz hat im Waldviertel schon immer eine große Rolle gespielt und die dort angesiedelten Tischlereien wehren sich seit Jahren erfolgreich gegen eine Übernahme großer Unternehmen. Ebenso konsequent arbeiten sie mit dem Naturstoff Holz so nachhaltig, wie nur irgendwie möglich. Roman Lechner macht da in seiner Gföhler Tischlerei keinerlei Kompromisse: sein Holz lagert schon einmal mehrere Jahre, bevor es verarbeitet wird. Ein Jahr Lagerung pro Zentimeter Holz, ist für Roman Lechner der Maßstab, was zeigt, dass man für Vollholzmöbel einen langen Atem braucht. Und das sind sie alle, die bei ihm die Werkstätte verlassen, denn Pressspanblatten, Lacke oder Lösungsmittel sind für Lechner tabu. Auf die Frage, was er denn stattdessen verwendet, meint Lechner: „Orangenöl“, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Viele Holzanstriche mischt er auch selbst in seiner Werkstätte zusammen. Neun Mitarbeiter und drei Lehrlinge beschäftigt Roman Lechner und schafft sichert damit Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region und sorgt dafür, dass die Wertschöpfung im Waldviertel bleibt. Seine Stücke sind Generationenmöbel, denn seine Möbel zeichnen sich durch Langlebigkeit aus.
Lechner ist der Erfinder des Zirbenpolsters, der mit schlaffördernden Holzspänen der Zirbe gefüllt ist und für Schlaf sorgen soll. Sein Angebot an holzaffine Gäste ist das Stockerl bauen: in einem Zwei-Tages-Seminar geht der Opa der Familie mit den Gästen in den Wald, wo sie einiges über das Ökosystem erfahren, anschließend wird ein Baum geschnitten und dann kann jeder Teilnehmer sein eigenes Stockerl bauen. Lechner staune manchmal nur, was da an Kreativität zu Tage tritt. Nächster Termin: 17./18. März 2017. http://www.rgl.co.at/cms/website.php
Ohne Wein geht’s nicht
Wer sich für Handwerk interessiert, der hat im Waldviertel viel zu sehen und sollte länger bleiben. Dann ist aber ein gutes Bett von Nöten und da empfiehlt sich in jedem Fall das Hotel Loisium in Langenlois. Gute Betten und Dinkelkissen gibt es auch dort und auch der Spa-Bereich setzt auf regionale Ausrichtung. Die Küche sowieso und so findet sich auf der Karte neben vielen regionalen und saisonalen Angeboten auch ein klassisches Wiener Schnitzel, das seinesgleichen sucht. Ein Besuch in der angeschlossenen Weinerlebniswelt lohnt allemal, denn dort wird der Geschichte des Weines in amüsanter Weise mit viel Information auf den Grund gegangen. Weinverkostungen natürlich inklusive. www.loisium.com
Die Landschaft des Waldviertels ist rau, die Menschen dagegen herzlich. Begeistert erzählen sie über die Handwerksinitivative und die Zukunftschancen für die nächste Generation, die sie darin sehen. Wenn man schon dort ist, dann sollte man auch bei Sonnentor vorbeischauen, um dort zuerst zu essen gehen anschließend einzukaufen. www.sonnentor.com
Bei den „Waldviertler Handwerkswochen“ lässt sich für alle kreativen Hobbylehrlinge ein ganz besonderer Urlaub zimmern: elf Werkstätten und Manufakturen öffnen ihre Tore und laden mit 16 Kursangeboten zu einem Ausflug in die 900jährige Handwerksgeschichte des Waldviertels ein. Alte Fertigkeiten und innovative Techniken werden hier zu einem einzigartigen Handwerksabenteuer. Ob beim Tischlern, Drechseln, Korb flechten, Glas schleifen, Seifen sieden, Sinnen und Filzen oder Schmuck erzeugen – mit den „Waldviertler Handwerkswochen“ trifft man den Nagel auf den Kopf!
Zur Auswahl stehen:
* Töpfern – Hrouza Keramik
* Wolle spinnen – Kloster-Schul-Werkstätten
* Filzen – Kloster-Schul-Werkstätten
* Korbflechten – Kloster-Schul-Werkstätten
* Seifen sieden – Kloster-Schul-Werkstätten
* Strohsimperl flechten – Kloster-Schul-Werkstätten
* Schürze nähen – Hemd und Bluse, Regine Fürst
* Balkonhochbeete oder Kräuterschnecke aus Holz herstellen – Rupert Täubl
* Glas schleifen – Kristallstudio Weber
* Perlmutt drechseln – Perlmuttdrechslerei Felling
* Holz schnitzen – Fritz Besenbäck
* Drechseln – Drechslerei Reiter
* Schmuck aus Waldviertler Granit – Granitschmuck Reinhart Kartusch
* Schmuckstück kreieren – Amethyst Welt Maissau
* Vom Karpfen zum Schlüsselanhänger - Yupitaze
Package: Waldviertler Handwerkswochen Inklusiv-Leistungen
Zwei Nächtigungen inkl. Frühstücksbuffet
Ein 3-gängiges Abendessen
Waldviertel Schürze
Zwei Schnupper Einheiten in den ausgewählten Waldviertler Handwerksbetrieben (Dauer je Einheit 2,5 Stunden)
Ab 198,00 €/P
Kontakt
Waldviertel Tourismus
T +43 2856 2998
info@waldviertel.incoming.at
www.waldviertel.at/o-waldviertler-handwerkswochen