Bayern für Body and Soul. Lang vor Erfindung des Begriffs Wellness...
In Bayern gibt es wie in den meisten anderen deutschen Bundesländern oder auch in Österreich zahlreiche Königinnen, beginnend mit der Hopfenkönigin über die Spargel- und Gurkenkönigin bis hin zur Korbflechterkönigin. Ja sogar - und das ist einzigartig – eine Mehlkönigin. Dennoch beansprucht den höchsten Rang im Reigen der Hoheiten unbestritten Bayerns jährlich neu gewählte Bierkönigin.
Gerade im Jubiläumsjahr „500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot“ kommen auf die neue Regentin zahlreiche Veranstaltungen und eine Vielzahl von Aufgaben zu. An die zehn Termine monatlich absolvieren die Bierköniginnen in der Regel ohnehin. Während des Jubiläumsjahres könnten es schon sehr viel mehr werden. Darunter viele Auftritte auf der Landesausstellung „Bier in Bayern“ in Aldersbach oder auf dem Festival der Bayerischen Bierkultur vom 22. bis 25. Juli in München.
Mitte Mai wurde die 22jährige Sabine-Anna Ullrich aus Unterfranken zur 7. Bayerischen Bierkönigin gewählt. Bis Mai 2017 wird sie nun als sympathische Vertreterin des Bayerischen Bieres den Gerstensaft aus dem Freistaat im In- und Ausland präsentieren. Eines der letzten großen Ereignisse am Ende ihrer Amtszeit wird wie jedes Jahr der Jubiläumsausschank am Tag des Bayerischen Bieres werden. Traditionell sprudelt dann am Münchner Bierbrunnen auch Freibier in Hülle und Fülle.
Die Bewerberinnen zur Bayerischen Bierkönigin müssen bereits beim ersten Casting zum einen mit ihrer Persönlichkeit und zum anderen mit ihrem Können und Fachwissen zum Thema Bier, Braugerste und Hopfen überzeugen. Anna-Sabine Ullrich, die bereits vor der Bewerbung zur Bayerischen Bierkönigin einen Kurs „Brauen für Frauen“ besucht hat, ging mit weiteren 116 Bewerberinnen ins Rennen, von denen 24 in die nähere Auswahl gelangten. Es folgte schließlich eine Online-Abstimmung zwischen sieben Finalistinnen, in welcher die 22jährige Krankenpflegerin bereits 41,2 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich ziehen konnte. Letzten Endes konnte sie die Jury bei der Abschlussveranstaltung überzeugen und den Sieg einholen.
Der Weg zur Bayerischen Bierkönigin birgt also viele Hürden.Natürlich sollte man ein Getränk, wenn man es vertritt, auch mögen. Dem flüssigen Gold nicht abgeneigt sein und auch ein wenig Alkohol vertragen sind zunächst einmal gute Voraussetzungen, da die Bayerische Bierkönigin während einer Vielzahl an Bierverkostungen immer standhaft bleiben muss. Aber das ist eben noch längst nicht alles.
Das Ehrenamt fordert enormes Fachwissen von den Bewerberinnen. Es werden bereits beim ersten Vorstellungsgespräch Fragen gestellt, die über den gesunden Durst und das Mögen von Bier nicht abgedeckt werden können. Wie zum Beispiel wie hoch der Export des bayerischen Bieres ist. Hat man diese erste Hürde einmal genommen, folgen Einweisungen von Biersommelieren, in denen Bier trinken als Philosophie gelehrt wird. Man muss am Ende argumentativ begründen können, welches Bier man zu welchem Essen trinkt.
Auch in Tracht sollte man sich wohlfühlen, perfektes Styling im typisch bayerischen Dirndl zählen zu den Basisvoraussetzungen für die Bayerische Bierkönigin. Präsentiert man doch Bavarian Lifestyle weit über die Grenzen Bayerns hinaus.